Am Donnerstag geriet eine 51-jährige Villacherin ins Visier einer kriminellen Gruppe. Die Betrüger tarnten ihre SMS so geschickt als Nachricht ihres Bankinstituts, dass die Frau keinen Verdacht schöpfte. Sie klickte auf den Link, der sie auf eine täuschend echt nachgebaute Bankseite leitete – und gab dort ihre Zugangsdaten ein.

Kaum hatte sie diese Schritte abgeschlossen, klingelte auch schon das Telefon: Eine unbekannte Nummer meldete sich mit angeblichen „Sicherheitswarnungen“ und drängte die Frau, mehrere TAN-Codes zu bestätigen. Was sie für eine Schutzmaßnahme hielt, war in Wahrheit der Schlüssel, mit dem die Täter im Hintergrund ihr Konto leerräumten. Der Schaden beläuft sich auf mehrere zehntausend Euro.

Kein Einzelfall – und längst kein neues Phänomen mehr

Die Polizei warnt seit Monaten vor einer Welle an Phishing- und Social-Engineering-Angriffen in Kärnten. Besonders perfide: Die Betrüger geben sich nicht nur als Banken aus, sondern verstärkt auch als FinanzOnline, Versanddienste oder andere staatliche Stellen.

Erst wenige Tage zuvor tappte ein 45-jähriger Mann aus dem Bezirk Villach-Land in eine ähnlich präzise vorbereitete Falle. Er erhielt eine SMS, die scheinbar von FinanzOnline stammte. Der Link führte auf eine täuschend echt gestaltete Kopie des Portals. Nachdem der Mann – in der Annahme, eine steuerliche Rückerstattung zu bestätigen – seine Bankdaten eingegeben hatte, verschoben die Täter mehrere tausend Euro via Sofortüberweisung.

Immer neue Varianten: Von Fake-Steuernachrichten bis zu erfundenen Online-Shops

Die Fälle häufen sich: Ein 52-jähriger Klagenfurter tappte ebenfalls erst vor kurzem in eine perfide Falle. Er glaubte, ein günstiges Angebot für Speicherbatterien entdeckt zu haben. Die Täter betrieben eine professionell wirkende Website, kassierten den Kaufpreis – geliefert wurde allerdings nichts. Auch er verlor mehrere tausend Euro.

Die Muster wiederholen sich: Die Täter nutzen offizielle Logos, bekannte Namen und täuschend echte Webdesigns. Die Angriffe wirken glaubwürdig, der Zeitdruck ist hoch und die Opfer werden zu schnellen Entscheidungen gedrängt – ein gefährlicher Mix, der immer häufiger funktioniert.