Schluss mit Böllertourismus! Tschechien dreht Feuerwerks-Fans den Zünder ab
Tschechien stoppt den Böller-Tourismus: Seit 1. Dezember dürfen nur noch harmlose Knaller verkauft werden. Neue Regeln, hohe Strafen und strengere Kontrollen treffen auch viele Österreicher – Händler reagieren mit Tricks.
Tschechien zieht die Reißleine: Ab sofort gelten strenge Regeln für den Verkauf von Pyrotechnik. Seit dem 1. Dezember darf nur noch Feuerwerk der Kategorie F1 verkauft werden – darunter Wunderkerzen, Knallerbsen oder Tischfeuerwerk. Der Lärm bleibt aus, sehr zur Freude vieler Hundehalter.
Jahrelang war Tschechien ein Paradies für österreichische Böller-Touristen. Mit einem Altersnachweis ab 21 Jahren konnte man bisher Raketen, Böller oder sogar Kugelbomben der Kategorie F3 legal kaufen. Was in Österreich verboten ist, war jenseits der Grenze ganz legal – bis jetzt.
Strafen bis 20.000 Euro – doch Händler tricksen weiter
Die neuen Regeln treffen vor allem Asia-Märkte nahe der Grenze, wo illegale Ware teils offen, teils aus Transportern verkauft wurde. Ein ORF-Lokalaugenschein in Kleinhaugsdorf zeigte: Was nicht im Regal liegt, lagert im Container. Als TV-Kameras auftauchten, wurde der Verkauf sofort eingestellt – ein klassisches Katz-und-Maus-Spiel.
Mit den Verschärfungen will die tschechische Regierung die Zahl der Unfälle und Todesfälle durch illegale Knallkörper senken. In Österreich wird die Entwicklung aufmerksam verfolgt – seit Mitte November finden an der Grenze verstärkte Kontrollen statt, die bis Silvester intensiviert werden.
Thomas Köchl, Branchensprecher der Pyrotechniker in der WKO, lobt den Schritt: „Endlich nähert sich Tschechien dem österreichischen Gesetz an.“ Der Unternehmer aus Aggsbach-Markt fordert aber auch strengere Kontrollen der Gewerbebehörden, da viele Märkte gar keine Berechtigung hätten. Nur noch Fachhändler dürfen künftig Pyrotechnik der Kategorie F2 verkaufen – etwa Fontänen oder kleinere Raketen. Für F3-Produkte braucht es jetzt einen Fachkundenachweis.
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