Das seit Donnerstag in der Wiener Klinik Favoriten verschwundene Baby ist tot beim Spitalsgelände aufgefunden worden. Das teilte die Wiener Polizei mit. Demnach ist die Mutter des erst rund eine Woche alten Säuglings dringend tatverdächtig, das Mädchen in der Kundratstraße bei der Klinik in einen Abfallcontainer geworfen zu haben. Sie wurde festgenommen. Das Baby war am Donnerstag kurz vor Mittag aus der neonatologischen Station des Spitals verschwunden.

Die Polizei startete eine großangelegte Suchaktion, um das Neugeborene zu findenAPA/GEORG HOCHMUTH

Eine Pflegerin hatte das bemerkt und Alarm geschlagen. Eine groß angelegte Suchaktion, auch mit Hunden und einer Drohne in der Nacht, brachte zunächst keine Erkenntnisse. Der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) hatte noch am Donnerstag darauf hingewiesen, dass es keinen freien Zugang zu der Station gebe. Nicht zuletzt deshalb dürfte sich der Verdacht von Haus aus auf das engste Familienumfeld und vor allem auf die Mutter konzentriert haben. Die Frau wurde auch in der Nacht einvernommen und dürfte den Ermittlern letztlich gesagt haben, wo ihr Kind zu finden ist.

Baby verschwand aus der Station

Laut Polizeisprecherin Anna Gutt wurde die Leiche des Mädchens gegen 10.00 Uhr gefunden. Durch die Vernehmung der Frau ergaben sich Anhaltspunkte, dass der Säugling außerhalb des Klinikgeländes zu finden sei. Das war bereits am Donnerstag wahrscheinlich, weil die Durchsuchung des Spitalsgeländes eben keine Hinweise auf das Baby erbrachte. Nach der Unterbrechung über Nacht starteten die Polizisten dann mit der Suche in der Umgebung der Klinik, was letztlich zu dem toten Kind führte.

Bisher gibt es keine Bestätigung der Polizei, dass die Frau die Ablegung ihrer Tochter dezidiert zugegeben hat. Sie steht dennoch unter dringendem Tatverdacht.

Todesursache unklar

Unklar war am Freitagvormittag auch die Todesursache. Das Baby wird obduziert, ein Ergebnis dürfte erst in den nächsten Tagen vorliegen. Rund zwei Stunden nach dem Auffinden der Leiche waren die Tatortermittler des Landeskriminalamtes nach wie vor mit der Spurenarbeit beschäftigt. Der Fundort in der Kundratstraße war auf elf Autolängen abgesperrt.