Ein brutaler Angriff erschütterte die jüdische Gemeinde in Manchester am Donnerstag, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Vor der Heaton-Park-Synagoge im Stadtteil Crumpsall raste ein Auto gezielt in eine Menschenmenge. Anschließend stieg der Fahrer aus und verletzte mehrere Personen mit einem Messer. Erst das schnelle Eingreifen bewaffneter Polizisten und Schüsse konnten die Tat beenden.

Vier Menschen verletzt

Die Polizei von Greater Manchester spricht von einem „ernsten Vorfall“. Nach bisherigen Berichten wurden vier Menschen bei der Attacke verletzt, deren Zustand aber noch nicht abschließend bekannt ist. Der mutmaßliche Täter wurde von den Einsatzkräften angeschossen und schwer verletzt – er soll nach letzten Informationen noch leben.

Schwere Sicherheitslage in Crumpsall: Ein Beamter bewacht die Synagoge nach dem blutigen Angriff am Jom Kippur.APA/AFP/Paul Currie

Augenzeugen zufolge versuchte der Angreifer, in das Gotteshaus einzudringen, was ihm jedoch nicht gelang. An diesem heiligen Tag befanden sich zahlreiche Gläubige im Inneren der Synagoge. Der Bürgermeister von Manchester, Andy Burnham, bezeichnete die Tat als „schwer“ und versicherte, dass für die Bevölkerung keine unmittelbare Gefahr mehr bestehe. Dennoch wurden Anwohner und Passanten gebeten, den Bereich großräumig zu meiden.

Neue Welle antisemitischer Gewalt

Der Vorfall erfolgt vor dem Hintergrund einer erschreckenden Zunahme antisemitischer Angriffe in Großbritannien. Die Behörden ermitteln mit Hochdruck, ob es sich bei der Tat um einen gezielten antisemitischen Anschlag handelt. Die Bevölkerung wird gebeten, Hinweise zur Ermittlung beizusteuern.

Die Tat sorgt weit über Manchester hinaus für Bestürzung.