In exxpress live diskutierten Politologe Ralph Schöllhammer und Unternehmer Gerald Markel die Dauer-Teuerung, den Schuldenkurs und die wachsende Belastung für die Bevölkerung. Danach ging es um die EU-Pläne, neue Gentechnik-Lebensmittel künftig kaum noch zu kennzeichnen – ein Thema, das Zündstoff lieferte.

Der Staat als Preistreiber

Schöllhammer räumt gleich zu Beginn mit dem beliebten Reflex ab, Unternehmen pauschal als „Gierlinge“ abzustempeln. Genau diese Klassenkampf-Rhetorik sei bequem – aber falsch. Wer ständig so tut, als wären Preise nur das Ergebnis von „bösen Konzernen“, lenke vom eigentlichen Motor ab: der Politik. Denn der Staat selbst habe die Inflation befeuert – mit Abgaben, Energiepolitik und einem Standort, der teurer wird, bevor überhaupt jemand etwas produziert.
Markel nickt das nicht nur ab, er legt nach: Österreich steuere auf die tiefste Wirtschaftskrise seit Bestehen der Republik zu. Insolvenzen steigen, Wachstum fehlt, Betriebe wandern ab – und trotzdem rede die Regierung das Land klein in einen „eh alles halb so wild“-Modus. Seine Diagnose ist brutal: Wer so weiterwurschtelt, verschärft den Preis- und Schuldenruck nur noch.

Grundsteuer, Gebühren – und Brüssel als Hintertür

Am Beispiel der Grundsteuer zeigen beide, wie aus „eh nur zwei Euro mehr“ ein System der schleichenden Dauerbelastung wird. Makel kritisiert die Logik dahinter als Substanzsteuer: Nicht Leistung werde besteuert, sondern Besitz – und zwar immer weiter, bis es weh tut. Schöllhammer ergänzt: Genau dieses Muster zerstört Vertrauen, weil es den Leuten suggeriert, sie seien bloß eine Finanzierungsquelle für politische Bequemlichkeit.


Dann schwenkt die Runde auf den nächsten EU-Aufreger: Brüssel will bei moderner Gentechnik (NGT) die Kennzeichnungspflicht lockern. Schöllhammer ist klar pro Forschung – aber genauso klar gegen Trickserei im Regal. Wenn Konsumenten nicht mehr erkennen, was sie kaufen, verliere der Markt seine Fairness. Markel hält das Bio-Framing für hysterisch, erinnert an Züchtung als Dauerprozess – aber selbst er sagt: Transparenz kostet nichts. Und wenn die EU Wahlfreiheit streicht, provoziert sie den nächsten Streit ganz bewusst.

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