Schottlands Drogen-Hölle: Warum die Politik das Sterben antreibt
Das Land bleibt Europas trauriger Spitzenreiter bei Drogentoten. Experten warnen: Nicht nur Crack und Fentanyl sind das Problem – sondern eine Politik, die Sucht verwaltet statt beendet.
Beim MCC Budapest Summit zur globalen Drogenepidemie wurde deutlich: Schottland ist nicht einfach Opfer einer Drogenwelle – es ist ein Lehrstück dafür, wie eine ideologisch geführte Politik eine Krise verschärfen kann. Die Experten dort konnten die von exxpress bereits berichtete Drogen-Hölle in Glasgow noch tiefer einordnen.
Europas gefährlichster Hotspot
Schottland hat seit Jahren die höchste Drogensterblichkeit Europas. Soziologe Carlton Brick spricht von einer tief verankerten, chronischen Krise: Seit 2018 liegt das Land bei Drogentoten klar an der Spitze. Für 2023 nennt er eine Überdosisrate von rund 277 Toten pro Million Einwohner – etwa drei Mal so hoch wie in England und Wales. Das sei für ein Land mit nur fünf Millionen Menschen ein dramatisches Dauersterben.
Auffällig ist auch das Profil der Opfer: Vor allem Männer zwischen 35 und 50 sterben, oft aus sozial schwachen Regionen. Doch Armut allein erklärt den Absturz nicht – ähnlich arme Gegenden in England haben deutlich weniger Drogentote.
„Government-driven deaths“
Brick zieht im Panel einen harten Schluss: Der Staat sei selbst zum Treiber der Todeskrise geworden. Seine zentrale Kritik: Schottland habe sich dogmatisch an „Harm Reduction“ gekettet – also an die Idee, den Konsum sicherer zu machen, statt Abhängige konsequent aus der Sucht zu holen.
Harm Reduction könne kurzfristig Leben retten. In Schottland sei sie aber zum Selbstzweck geworden, losgelöst von echter Therapie und Abstinenz-Zielen. Das führe laut Brick zu einer gefährlichen „Normalisierung“ von Sucht – der Süchtige werde als fixe Identität behandelt, aus der es keinen Ausweg mehr brauche.
Drogen sind nur das Symptom einer größeren Krise
Im Panel wurde Schottland nicht nur als Drogen-Hotspot beschrieben, sondern als Symptom einer tieferen gesellschaftlichen Krise. Carlton Brick betonte: Drogen seien selten die eigentliche Ursache, sondern eine Fluchtreaktion auf Sinnverlust, Zerfall von Gemeinschaft und ein Leben ohne Halt. Wenn Menschen keine Bedeutung mehr sehen, greifen sie eher zu chemischen Auswegen.
Stuart Derbyshire legte nach: Sucht treffe besonders jene, die in Härte, Isolation oder Hoffnungslosigkeit geraten. Familie, Arbeit, stabile Communities und ein belastbares Umfeld seien die wirksamste Prävention – nicht die Illusion eines schmerzfreien Lebens.
Was Schottland jetzt braucht
Die Quintessenz aus Budapest ist klar: Schottland braucht weniger Verwaltung der Sucht und mehr Rückweg ins Leben. Harm Reduction darf nur Brücke sein – nicht Endstation. Entscheidend sind Prävention durch stabile Familien, Bildung, Arbeit, klare Regeln und Therapien, die den Ausstieg wirklich einfordern.
Denn, so das Resümee, wenn der Staat nur begleitet, was Menschen zerstört, wird er Teil der Krise. Und genau dort steht Schottland heute.
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