Mit sieben Todesopfern verzeichnete Vorarlberg 2024 die niedrigste Zahl seit Beginn der Unfallstatistik. Heuer hingegen hat sich das Bild grundlegend verändert. 2025 starben 14 Menschen. Die aktuelle Bilanz liegt nicht nur klar über dem Vorjahr, sondern übertrifft auch mehrere Vergleichsjahre der vergangenen Dekade. Trotz dieses Anstiegs bleibt Vorarlberg im Bundesländervergleich weiterhin jenes Land mit den wenigsten Verkehrstoten – ein schwacher Trost angesichts der absoluten Zahlen.

Tempo als tödlicher Faktor

Ein Blick auf die Ursachen zeigt ein bekanntes Muster. Laut Daten des Innenministerium war überhöhte Geschwindigkeit in den ersten zehn Monaten des Jahres bei 45 % der tödlichen Unfälle der ausschlaggebende Faktor. Besonders häufig betroffen waren Pkw-Insassen. Auch Motorradfahrer, Radfahrer und E-Biker zählen zu den Opfergruppen, ebenso Lenker von Mopeds und Klein-Lkw.

Österreich verfehlt sein Sicherheitsziel

Die Entwicklung in Vorarlberg fügt sich in einen bundesweiten Trend ein. Österreichweit ist die Zahl der Verkehrstoten ebenfalls gestiegen. Bereits im November, lag sie über dem gesamten Vorjahreswert. Das Kuratorium für Verkehrssicherheit rechnet für das Gesamtjahr mit rund 382 Todesopfern. Besonders auffällig ist der Anstieg bei tödlichen Unfällen mit Fahrrädern, E-Bikes und E-Scootern

Freilandstraßen im Fokus der Kritik

Vor allem auf Landstraßen besteht Handlungsbedarf. Dort ereignen sich überdurchschnittlich viele schwere Unfälle. Der Mobilitätsverband VCÖ plädiert dafür, Tempo 80 zur Regel zu machen und höhere Geschwindigkeiten nur noch ausnahmsweise zuzulassen. Ergänzend werden häufigere Kontrollen gefordert, um riskantes Fahrverhalten konsequenter zu sanktionieren. Auch Ablenkung – etwa durch das Handy am Steuer – bleibt ein zentrales Problem.