Zwei Monate nach dem blutigen Amoklauf in Graz beginnt für hunderte Schüler ein neues Kapitel: Statt im eigenen Gymnasium werden sie in einem Ausweichquartier unterrichtet. Während im BORG die Sanierung läuft, sorgen Polizei und neue Sicherheitsregeln für einen geregelten Alltag.

Neustart in fremden Klassenzimmern

Am Montag beginnt das Schuljahr für die Schüler des BORG-Gymnasiums Dreierschützengasse – jedoch nicht in der gewohnten Umgebung. Der Unterricht findet nun im Gebäude des Technologiekonzerns AVL statt, nicht weit von der Helmut-List-Halle entfernt. Rund 20 Klassenzimmer stehen dort für den Unterricht zur Verfügung. Für spezielle Fächer wie Chemie oder Sport dürfen einzelne Räume im Gymnasium jedoch genutzt werden.

Schulstandort braucht umfassende Sanierung

Die Schule selbst bleibt geschlossen. Die Bildungsdirektion setzt auf umfassende Umbauten: Hoch belastete Klassenräume werden aufgelassen, die WC-Anlagen werden erneuert – inklusive jener, in der der Amokschütze Selbstmord begangen hatte – sowie eine umfangreiche Oberflächensanierung für Klassen- und Gemeinschaftsräume sind vorgesehen.

Da die Arbeiten nicht in den Sommerferien abgeschlossen werden konnten, dürfte das Ausweichquartier bei der AVL voraussichtlich das gesamte Schuljahr genutzt werden.

Strenge Zutrittsregeln und sichtbare Polizei nach dem Amoklauf

Schon am ersten Schultag waren Polizisten präsent. Sie sorgten für Sicherheit, ohne dabei Unruhe zu stiften. Der Beirat zur Gewaltprävention arbeitet an langfristigen Maßnahmen.

In Leibnitz wurden bereits klare Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Während der Unterrichtszeit bleiben sämtliche Schultore verschlossen, und der Zutritt ist nur nach direkter Absprache mit dem Lehrpersonal möglich. So soll verhindert werden, dass schulfremde Personen unbefugt die Gebäude betreten. Die Regelung gilt bereits für alle Schulen der Stadt.