Ein Drogenring mit Millionenumsatz erschüttert die Westschweiz – mittendrin: eine Gemeinderätin der Grünen aus Grand-Saconnex im Kanton Genf. Sie wurde gemeinsam mit ihrem Ehemann und Sohn im März bei einer Großrazzia festgenommen. Der Vorwurf: Beteiligung am Drogenring „Happy Mania“, der wie ein Lieferdienst in großem Stil Kokain, MDMA und Cannabis vertrieben haben soll.

Insgesamt wurden neun Personen festgenommen, die Polizei stellte unter anderem über 3 Kilo Kokain, mehr als 2 Kilo Cannabis, 500 Ecstasy-Pillen, Bargeld, Uhren und Fahrzeuge sicher. Laut Ermittlungen setzte das Netzwerk auf ein hierarchisches System mit Boss, Leutnants, Geldeintreibern und Kurieren – der geschätzte Umsatz: 1,5 Millionen Franken.

DNA auf Drogenbeuteln: Brisante Spur

Im Juni dann der nächste Paukenschlag: Die DNA der Politikerin und ihres Sohnes wurde auf Drogentütchen gefunden – sichergestellt bereits 2023. Damit könnten weitere Anklagen folgen. Die grüne Gemeinderätin weist die Vorwürfe entschieden zurück: „Ich habe nie Drogen angerührt.“ Ihr Sohn verweigert die Aussage, sein Anwalt warnt vor einem Justizirrtum.

Verdacht auf internationale Strukturen

Die Ermittlungen führen auch ins Ausland: Der Sohn soll aus Dubai in das System investiert haben, zudem ist von einem Mittelsmann aus Pakistan die Rede, der logistische Abläufe organisiert haben soll. Unklar ist auch, ob ein Restaurant in Genf als Tarnung diente – der Betreiber wurde bislang nicht festgenommen.

Die Ermittlungen laufen weiter – der Fall sorgt international für Aufsehen.