Die Entdeckung liegt in einer Region, die schon lange von Legenden über versunkene Städte geprägt ist. Besonders bekannt ist die Erzählung von der versunkenen Stadt Ys in der Bucht von Douarnenez, die seit dem Mittelalter als „Atlantis der Bretagne“ bezeichnet wird.

Laut der britischen BBC könnte die Mauer von einer Steinzeit-Zivilisation stammen, die mit dem Anstieg des Meeresspiegels unterging und somit zur Entstehung der Legende beitrug. Doch es gibt bislang keine Hinweise auf typische Siedlungsreste wie Hausgrundrisse oder Keramik. Daher schließen die Forscher nicht aus, dass es sich hier nicht um das französische Atlantis handelt.

War die Mauer eine gigantische Fischfalle?

Trotzdem bleibt die Funktion der Mauer unklar. Einige Forscher vermuten, dass sie als gigantische Fischfalle diente, während andere sie als Schutzbau gegen heranrückende Wellen oder den steigenden Meeresspiegel deuten. Die Mauer verläuft etwa 120 Meter über ein heute überflutetes Tal und besteht aus aufgeschichteten Granitblöcken, von denen mehr als 60 bis zu 1,7 Meter hohe Steinplatten aufrecht stehen.

Die Entdeckung erfolgte in einer Tiefe von etwa neun Metern, doch zu der Zeit, als sie erbaut wurde, war der Meeresspiegel deutlich niedriger. Die raue Landschaft und starke Gezeitenströmungen haben dazu geführt, dass diese Gebiete bisher wenig archäologisch erforscht wurden, was die Entdeckung noch außergewöhnlicher macht.