Sexbuch für Kleinkinder: Bub soll Übergriff in Kita nachgestellt haben
„Wuschelkopf und Pupspopo“ wird Kindern ab 18 Monaten empfohlen und bezeichnet sich als Mitmachbuch. Nach einem Vorfall in einer Schweizer Kita läuft nun ein Ermittlungsverfahren – Experten warnen vor Missbrauchsgefahr.
Die Weltwoche deckte einen Skandal an einer Schweizer Kita auf: Ein angeblich harmloses „Mitmachbuch“ für Kleinstkinder steht im Zentrum eines mutmaßlichen Missbrauchsfalls in einer Kita. Die Mutter des Opfers brachte eine Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft ein.
"Das diverse Mitmachbuch für die Kleinsten ab 18 Monaten": "Manche Menschen haben eine Vulva, manche haben einen Penis." "Menschen"! Wie die mit Vulva heißen und wie die mit Penis, sollen die Kleinsten nicht lernen. Das wäre ja cisheteronormativ. 🤡🌎https://t.co/i6dvqmDhyM pic.twitter.com/sRimGjMq8n
— R. Eder-Kirsch 🐡 (@EderKirsch) July 2, 2023
Explizite Bilder für die Kleinsten
Der Wiener Achse-Verlag bewirbt „Wuschelkopf und Pupspopo“ als modernes Mitmachbuch für Kinder ab 18 Monaten. Doch der Inhalt ist alles andere als harmlos: Es zeigt nackte Erwachsene und Kinder, Nahaufnahmen von Geschlechtsteilen und Szenen, die zum „Entdecken“ und Nachmachen auffordern.
Gutachterin schlägt Alarm
Die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Karla Etschenberg analysierte das Werk und warnt vor den Gefahren. Solche Darstellungen könnten Pädophile ansprechen und Grooming erleichtern – also das gezielte Heranführen von Kindern an übergriffiges Verhalten. Manche Szenen könnten sogar Merkmale des sogenannten „Posings“ erfüllen, das in bestimmten Fällen strafrechtlich als Kinderpornografie gilt.
Im Bezug auf das Buch stellt Etschenberg die Frage: “Zeigen die hier beispielhaft abgebildeten Darstellungen nicht eindeutig die Merkmale des Posings? Oder ist es eine natürliche Körperhaltung, wenn ein Kind mit gespreizten Beinen in die Luft springt, um seine Genitalien im Spiegel zu sehen, die dadurch auch die Leserschaft zu sehen bekommt?”
Kommentare