Sicherheits-Alarm an der US-Küste: Trump stoppt fünf Offshore-Windparks
Das US-Innenministerium hat die Pachtverträge für fünf große Offshore-Windkraftprojekte ausgesetzt. Auslöser sind Warnungen des Pentagon, wonach Rotorblätter und reflektierende Türme Radarsysteme stören könnten.
Die Trump-Regierung zieht bei Offshore-Wind den Stecker: Fünf große Projekte vor der US-Ostküste werden vorerst gestoppt. Begründung: Risiken für die nationale Sicherheit. Der Vorwurf lautet, Rotorblätter und reflektierende Türme könnten Radarsysteme stören – und damit die Erkennung von Bedrohungen erschweren.
„Radar im Blindflug?“ – Pentagon schlägt Alarm
Laut US-Innenministerium reagiert der Stopp auf Beschwerden aus dem Verteidigungsressort. Die Bewegung der Rotoren und die Bauweise der Anlagen könnten Radar-Signale verfälschen. Das würde die Lokalisierung und Identifikation potenzieller Gefahren schwieriger machen.
Die Aussetzung soll Behörden Zeit geben, gemeinsam mit Pächtern und Bundesstaaten die Risiken neu zu bewerten.
Aus mehreren Bundesstaaten kommt scharfe Kritik. New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul spricht von einem Vorwand, um „saubere Energie“ auszubremsen. Eine „glaubwürdige Rechtfertigung“ gebe es nicht, sagt sie.
Trump vs. Windräder
Donald Trump bezeichnet Windturbinen seit Jahren als teuer und ineffizient. Im Wahlkampf kündigte er an, Offshore-Wind zu stoppen und stattdessen stärker auf Öl und Gas zu setzen. Bereits im August wurde der Bau von Ørsteds Projekt „Revolution Wind“ gebremst – ein Bundesrichter hob das Verbot später wieder auf.
Betroffen sind unter anderem Projekte von Ørsted, Dominion Energy und Equinor. Ørsted verlor nach Bekanntwerden mehr als zwölf Prozent, Dominion rund 5,5 Prozent.
Branche kontert: „Pentagon hat früher zugestimmt“
Der Verband National Ocean Industries Association verweist darauf, dass das Verteidigungsministerium bei Genehmigungen unter früheren Regierungen beteiligt gewesen sei. Laut NOIA hätten laufende Projekte bereits Prüfungen ohne Einwände durchlaufen. Dominion warnt zudem: Der Stopp könne die Netzstabilität in Virginia gefährden – auch für Militärbasen und KI-Rechenzentren.
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