Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) betont immer wieder, dass Wien eine sichere Stadt sei. Allen Messerattacken, Vergewaltigungen und sexuellen Attacken zum Trotz. Gar so überzeugt dürfte der Stadtchef allerdings doch nicht sein: Um satte vier Millionen Euro werden fünf unterirdische Straßenbahnhaltestellen nun sicherheitstechnisch aufgerüstet.

Betroffen sind folgende Stationen der Unterpflaster-Straßenbahn, U-Strab genannt, entlang des Gürtels: Die Station Eichenstraße im 12. Bezirk und die darauf folgenden Stationen Matzleinsdorfer Platz, Blechturmgasse, Kliebergasse und Laurenzgasse, die sich alle im 5. Bezirk befinden.

Insgesamt werden 142 Kameras  im Haltebereich, bei den Rolltreppen, Liften und den Passagen installiert. Laut Aussendung wird das aufgezeichnete Bildmaterial “für mindestens 48 Stunden gespeichert und kann von der Polizei zur Aufklärung von Vorfällen genutzt werden.” Scheinbar gesteht endlich auch die rote Stadtregierungsspitze “Vorfälle” ein.

Vier Jahre wird umgesetzt

Neben den Kameras werden pro Bahnsteig künftig gleich zwei barrierefreie Notrufe zur Verfügung stehen. Per Notfallknopf wird der Rufende mit der Leitstelle der Wiener Linien verbunden. Dazu heißt es offiziell: “So können Vorfälle schnell gemeldet werden und im Notfall rasch Unterstützung geschickt werden.”

Allzu eilig hat man es mit der erhöhten Sicherheit in den entrischen unterirdischen Straßenbahnhaltestellen allerdings nicht. Der Einbau der Sicherheitsvorkehrungen beginnt 2025 und soll vier Jahre später im Jahr 2029 abgeschlossen sein.

Als Eingeständnis für die zunehmend ausufernde Gewalt sieht Bürgermeister Ludwig das millionenschwere Sicherheitspaket allerdings nicht. „Wien ist nicht nur eine der lebenswertesten Städte der Welt, sondern auch eine der sichersten. Das liegt auch an unseren zuverlässigen und sicheren Öffis. Die Sicherheit der Wiener Bevölkerung hat für mich immer oberste Priorität. Deshalb setzen wir nun noch einen weiteren Schritt: Mit dem neuen Sicherheitspaket verstärken wir die technische Unterstützung, um das Sicherheitsgefühl der Wienerinnen und Wiener in den unterirdischen Straßenbahn-Haltestellen weiter zu erhöhen”, so Ludwig.