Insgesamt stoppten die Kontrollteams 380 Schwerfahrzeuge auf Autobahnen, Schnellstraßen sowie vielbefahrenen Landesrouten wie der Fernpass- oder der Drautalstraße – und das Ergebnis fiel erschreckend aus. Ein Großteil der Fahrer ignorierte die gesetzlichen Vorgaben: 251 Lkw-Lenker hielten sich nicht an die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten. Bei 120 Fahrzeugen stellten die Einsatzkräfte zusätzliche Verstöße fest, 49 Lastwagen waren zudem überladen. Besonders gravierend waren die technischen Mängel: 95 Fahrzeuge waren mit teils gefährlichen Defekten unterwegs, darunter abgefahrene Reifen, beschädigte Radlager oder unzuverlässige Bremsanlagen.
Auch im sensiblen Bereich der Gefahrguttransporte kamen die Beamten nicht ohne Beanstandungen aus – gleich 18 Verstöße wurden registriert. In acht weiteren Fällen war die Ladung schlecht oder gar nicht gesichert, ein Fehler, der bei einem abrupten Bremsmanöver oder einer Ausweichreaktion lebensbedrohliche Folgen haben kann.

Strafen, Anzeigen, Stilllegungen

Zusätzlich zu diesen schweren Übertretungen stellten die Kontrollkräfte 49 weitere Anzeigen sowie 17 Organmandate aus. Gegen ausländische Fahrer wurden 121 Sicherheitsleistungen eingehoben. In 29 Fällen blieb den Beamten nichts anderes übrig, als die Weiterfahrt sofort zu untersagen. Sieben Lastwagen mussten sogar sofort die Kennzeichen abgeben. Der ASFINAG-Prüfzug, der mit mobiler Technik Bremskraft, Achslasten und Sicherheitsstatus beurteilen kann, war Medienberichten zufolge entscheidend an den Maßnahmen beteiligt.

Alkohol kaum ein Thema – Winterreifenpflicht erfüllt

Ein Lichtblick: Beim Alkoholkonsum waren die Ergebnisse im Schwerverkehr überraschend positiv. Lediglich ein Fahrer war mit einem Wert über der erlaubten 0,1-Promille-Grenze unterwegs.
Auch die Überprüfung der Winterausrüstung zeigte ein weitgehend verantwortungsbewusstes Bild: Von 800 kontrollierten Lkw hatten nur vier keine Winterreifen montiert. 50 Fahrzeuge führten zwar keine Schneeketten mit – dennoch ein im Vergleich geringerer Anteil.

Kontrollen werden strenger – und bleiben notwendig

Die aktuellen Ergebnisse bestätigen, was bereits jüngste Kontrollen in Oberösterreich verdeutlicht hatten: Immer mehr Lkw sind mit drastischen Verstößen unterwegs. Dort stoppte die Polizei Anfang November etwa einen Fahrer, der 37 Stunden ohne ordnungsgemäße Pausen hinter dem Steuer saß – inklusive verschlissener Bremsen und korrodierter Radnaben.
Solche Fälle sind kein Einzelfall mehr, sondern Ausdruck einer Branche unter massivem Druck, in der Zeit- und Kosteneinsparungen oft auf Kosten der Sicherheit gehen.