Dem australischen Sender ABC zufolge stammt das Dokument aus dem Jahr 2021, als die betroffenen Mädchen die siebte Klasse der elitären Somerville House School im australischen Brisbane besuchten. Darin wurde unter anderem der Zustand ihrer Haare, ihre Beliebtheit unter Mitschülerinnen sowie ihr Benehmen beschrieben. Einige Schülerinnen wurden als „merkwürdig” oder „unhöflich” eingestuft. Auch Details zu ärztlichen Diagnosen und Behandlungen wurden notiert, etwa zur Art der Versorgung und zu verordneten Medikamenten.

Datei nur zufällig entdeckt

Dem Bericht zufolge stießen die Schülerinnen zufällig auf die Datei, als sie in Microsoft Teams nach Unterlagen suchten, die von einer Lehrkraft hochgeladen worden waren. Der Vorfall ereignete sich mitten in der Vorbereitung auf bevorstehende Prüfungen.

Schulleiterin Sandra Hastie informierte die Eltern per E-Mail über das, was sie als „Datenpanne innerhalb unseres schulischen IT-Systems” bezeichnete. Eine Entschuldigung enthielt das Schreiben jedoch nicht.

Hastie räumte lediglich ein, die Notizen enthielten „Kommentare, die nicht unseren Standards und Werten entsprechen”. Der australische Bildungsminister Jason Clare zeigte sich entsetzt: „Die Schülerinnen und auch ihre Eltern wurden im Stich gelassen”, zitierte ihn der Sender 9News.

Eltern sprechen von „Schmutzakte"

Ein schockierter Elternteil bezeichnete das Dokument laut ABC als „Schmutzakte“, die „völlig inakzeptabel“ sei und „oberflächliche Urteile“ über die Mädchen enthalte. „Die Kommentare sind reißerisch, böswillig und richten sich gegen Kinder, denen diese Lehrer eigentlich Fürsorge und Bildung schulden“, hieß es weiter.

Die Eliteschule wurde eigenen Angaben zufolge 1899 gegründet und unterrichtet Mädchen vom Vorschulalter bis zur 12. Klasse, sowohl Tages- als auch Internatsschülerinnen. Die Gebühren beginnen bei 23.300 australischen Dollar (13.000 Euro) pro Jahr, in der Oberstufe zahlen Eltern 30.144 Dollar (16.800 Euro).