Skandal-Urteil im Fall Anna: Jetzt spricht die Mutter
Nach dem Freispruch von zehn Jugendlichen im Wiener Gruppenvergewaltigungs-Prozess erhebt nun die Mutter des Opfers schwere Vorwürfe. Für sie ist das Urteil ein Schlag ins Gesicht – und ein Desaster für ihre Tochter.
Nach dem Schock-Urteil meldet sich nun die Mutter der damals zwölfjährigen Anna (Name geändert) zu Wort. Im Gespräch mit BILD sagt sie: „Für meine Tochter ist eine Welt zusammengebrochen. Ich verstehe die Justiz nicht mehr: Warum wird mir die Schuld gegeben, dass ich nicht besser aufgepasst hätte?“
Die Frau ist fassungslos über die Angriffe der Verteidiger, die sogar ihre Erziehung infrage stellten: „Einem Mädchen aus gesunden Familienverhältnissen wäre das nicht passiert“, hatte einer im Prozess behauptet.
„Niemand glaubte mir, niemand half mir“
Die Mutter berichtet zudem von ihrer verzweifelten Suche nach Hilfe: „Mir hat drei Monate lang kein Lehrer mitgeteilt, dass sie nicht zur Schule ging. Ich lief zum Jugendamt und sagte, dass mit meinem Kind etwas nicht stimmt. Doch niemand glaubte mir, niemand half mir.“
Für die Familie bedeutet der Freispruch der zehn Angeklagten ein zweites Trauma. Während die Justiz Mangel an Beweisen sah, bleibt für Mutter und Tochter die Frage: Wer schützt Kinder, wenn selbst deutliche Hilferufe ungehört verhallen?
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