Spritzen, Crack, Heroin: Stadt wird zur Drogen-Hölle
Die Stadt versinkt im Drogensumpf. Crack, Fentanyl und mit Sand vermischtes Heroin zerstören Leben. Tote, Kriminalität und amputierte Gliedmaßen prägen das Bild der Stadt.
In Glasgow, der größten Stadt Schottlands, zeigt sich ein dramatisches Bild der Drogenkrise. Mitten im Zentrum, zwischen Touristen, Pendlern und Geschäftsleuten, hat sich ein offener Drogenmarkt etabliert. Wie die daily mail berichtet fordern Crack, Fentanyl und billiges Heroin immer mehr Opfer.
Drogenhölle im Herzen der Stadt
Wer durch die kleinen Gassen im Zentrum von Glasgow geht, sieht ein Bild des Elends. Obdachlose hocken in Hauseingängen, beugen sich über ihre Crackpfeifen oder spritzen sich Heroin. Einige brechen direkt auf der Straße zusammen. Die Polizei zeigt kaum Präsenz. „Die Cops nehmen dir höchstens die Pfeife weg, aber kümmern sich nicht wirklich“, erzählt ein 43-Jähriger, der längst gezeichnet ist von Jahren des Konsums.
Schottland bleibt Europas Spitzenreiter bei Drogentoten
Die offiziellen Zahlen sind erschütternd: 1.017 Menschen starben im vergangenen Jahr in Schottland an den Folgen ihres Konsums. Das sind fast drei Tote pro Tag – mehr als in jedem anderen Land Europas.
Glasgow ist das Epizentrum dieser Katastrophe. Vor allem die neuen synthetischen Opioide verschärfen die Lage. Fentanyl, 50-mal stärker als Heroin, war monatlich in Todesfällen verwickelt. Noch gefährlicher: Nitazene. Diese Substanz ist bis zu 500-mal potenter als Heroin und wurde im vergangenen Jahr bereits mit 76 Toten in Verbindung gebracht. 2023 waren es noch 23.
Gefährliche Zusätze, tödliche Cocktails
Selbst wer „nur“ Heroin kauft, weiß oft nicht, was er wirklich bekommt. Dealer mischen Sandstein von Hauswänden in die Beutel, um mehr Profit zu machen. Manche geben ihren Kunden sogar Kakaopulver statt Drogen. Für viele Abhängige endet das im Krankenhaus – oder im Rollstuhl. Immer öfter müssen Ärzten jungen Süchtigen Gliedmaßen amputieren, weil die verunreinigten Injektionen die Blutbahnen zerstören.
Ein halbes Gramm Heroin kostet 20 Pfund, Kokain gibt es für 10 Pfund pro Gramm. Kinder, manche erst 12 Jahre alt, arbeiten für die Dealer. Sie wissen: Selbst wenn sie erwischt werden, drohen keine langen Strafen.
Valium und Methadon verschärfen die Lage
Neben Crack und Heroin überschwemmen auch Unmengen an „Straßen-Valium“ die Szene. Die Pillen mit dem Wirkstoff Etizolam tragen Namen wie „Blues“ oder „Vallies“. 111 Drogentote in Schottland gingen im Jahr 2024 darauf zurück.
Dazu kommt Methadon. Eigentlich gedacht als Ersatzdroge, war es in zwei von fünf Todesfällen mitverantwortlich. Für Experten ist das ein Beweis, dass die staatliche Strategie gescheitert ist.
„The Thistle“ sorgt für Protest
Als Lösung setzt die SNP-Regierung auf Konsumräume. Das Zentrum „The Thistle“ in Glasgow kostet die Steuerzahler mehr als zwei Millionen Pfund im Jahr. Hier können Süchtige Heroin oder Kokain unter Aufsicht konsumieren. Doch die Realität sieht anders aus. Schon kurz nach der Eröffnung häuften sich die Beschwerden. Mehr Kriminalität, mehr Spritzen auf den Straßen, Dealer und Prostituierte direkt vor der Tür. Ein Supermarkt in der Nähe wurde zum Umschlagplatz für die Szene.
Anwohnerin Linda Watson schildert: „Wir haben täglich Berichte über Vorfälle. Ein Sicherheitsmann im Supermarkt wurde angegriffen. Es gibt Einbruchsversuche, Prostitution, Gewalt. Wir mussten sogar unsere Türen ständig versperrt halten.“
Experten schlagen Alarm – Politiker in der Kritik
Für Drogenforscher wie Neil McKeganey ist klar: Die aktuelle Politik scheitert. „Vergessen Sie die kleine Reduktion bei den Todeszahlen. Was wir sehen, ist die schockierende Realität, dass wieder mehr als 1.000 Menschen sterben.“
Die Unterschiede zwischen Arm und Reich sind enorm. In den ärmeren Stadtteilen ist die Wahrscheinlichkeit einer tödlichen Überdosis zwölfmal höher als in wohlhabenderen Gegenden.
Thomas Kerr, Reform-UK-Stadtrat in Glasgow, fordert ein radikales Umdenken: mehr Geld für Reha, mehr Angebote für Entzug, mehr Polizei auf den Straßen. Statt Sucht nur zu verwalten, müsse es endlich um Ausstieg gehen.
Die Schuld gibt er der SNP-Regierung. Politiker wie Nicola Sturgeon und John Swinney hätten das Problem ignoriert. „Sie sollten sich schämen und endlich Verantwortung übernehmen.“
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