Der aufgrund der Witterungsverhältnisse – neben den kalten Temperaturen sind es vor allem die Hochnebellagen, die um diese Jahreszeit im Flachland oft vorherrschen und Beobachtungsambitionen zuwiderlaufen – gegenüber den Perseiden benachteiligte Meteorstrom der Geminiden steht dem bekannteren Kollegen an sich um nichts nach. Laut der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) haben sie um das Maximum bis zu 150 Erscheinungen pro Stunde zu bieten. Der vielversprechendste Beobachtungszeitraum ist zwischen 17:00 Uhr und 06:00 Uhr des Folgetages. Die Sichtbarkeitsperiode reicht prinzipiell vom 4. bis zum 20. Dezember, wobei sich der Blick hinauf bis zum 17. Dezember voraussichtlich am meisten lohnt.

Verheißungsvolle Nacht auf 14. Dezember

Laut Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg wird der absolute Höhepunkt heuer in den späten Morgenstunden des Sonntags, dem 14. Dezember, erwartet. Allerdings bekommt der Sternschnuppen-Regen dann Konkurrenz durch das morgendliche Licht. Die beste Geminiden-Nacht ist demnach jene von Samstag auf Sonntag (13. auf 14. Dezember), so Liefke gegenüber der dpa: „Der Mond ist abnehmend und geht in dieser Nacht erst gegen 2:30 Uhr auf. Er stört daher kaum.“

Uwe Pilz von der deutschen Vereinigung der Sternfreunde rät jedoch aufgrund des Mondes davon ab, einen wirklich dunklen Standort aufzusuchen. „Den vollen Lichterglanz der Städte sollte man dennoch meiden.”

So findet man sie

Um die Geminiden zu entdecken, muss man laut Liefke das Sternbild „Zwillinge“ suchen. Dieses geht in den Abendstunden am Osthimmel auf. Daher sei die ganze Nacht hindurch mit Sternschnuppen zu rechnen. „Wer das Sternbild ‚Zwillinge‘ nicht kennt: Es befindet sich links oberhalb von Orion am Himmel“, erklärte die stellvertretende Leiterin des Heidelberger Hauses der Astronomie.

Besonders hell im Sternbild Zwillinge sind die beiden Hauptsterne Castor und Pollux, die nach einem Zwillingspaar aus der griechischen Mythologie benannt sind. „Das Auffinden ist in diesem Jahr nicht schwer: Der auffällig helle Planet Jupiter steht mitten in den Zwillingen, rechts unterhalb von Castor und Pollux. Mehr braucht es als Anhaltspunkt eigentlich nicht“, so Liefke.

Mit Blick auf die Nacht zum 14. Dezember rät Pilz: „Am besten wird man sie in der zweiten Nachthälfte sehen, wenn die Zwillinge – das Ursprungssternbild – hoch am Himmel stehen.” Der scheinbare Ausstrahlungspunkt der Sternschnuppen liegt laut dem Haus der Astronomie knapp über Castor, dem oberen der beiden Zwillingssterne.

Geminiden voraussichtlich heuer „eindrucksvoll"

Im Gegensatz zu anderen Sternschnuppenströmen sind die Geminiden mit etwa 35 Kilometern pro Sekunde relativ langsam unterwegs. Laut der WAA sind helle Erscheinungen, die lichtstärker als die hellsten Sterne sind, recht häufig. Die diesjährige Konstellation verheißt jedenfalls viel: Sie werden „aller Wahrscheinlichkeit nach die eindrucksvollste Meteorstrom-Erscheinung im Jahr 2025 liefern”, ist auf der Website der Vereinigung zu lesen.