Das ist wirklich kaum zu glauben: Während die Wiener demnächst deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen – die Öffi-Tickets steigen im neuen Jahr um etwa 100 Euro – inszenieren sich die Stadt und die Wiener Linien bei einer „Straßenbahn-Weltmeisterschaft“ am Ring.

Ja, richtig gelesen: Am Rathausplatz wurden Teams aus aller Welt für ihre angeblichen Fähigkeiten im Straßenbahnfahren gefeiert. Menschenmassen jubelten, als ob es um einen Fußballtitel gegangen wäre. Und mitten drin Politiker und Manager, die diese Posse ernsthaft als großen Erfolg verkaufen wollen.

Explodierende Preise

So schwärmt Mobilitätsstadträtin Ulli Sima: „Der enorme Andrang beweist, wie groß die Begeisterung für unsere Öffis ist und die vielen Rückmeldungen zeigen, dass die Wiener ihre Öffis lieben!“ – als ob ein Schaulaufen am Ring irgendetwas mit den täglichen Problemen im echten Betrieb zu tun hätte.

Auch Wiener-Linien-Chefin Alexandra Reinagl legte nach: „Wir zeigen der ganzen Welt, dass Präzision, Teamgeist und Leidenschaft im öffentlichen Verkehr zu Hause sind. Die Wiener haben uns gefeiert, und wir feiern jetzt mit ihnen.“ – eine Aussage, die angesichts explodierender Preise für Jahreskarten wie blanker Hohn wirkt.

Selbstbeweihräucherung statt echter Verkehrspolitik

Während die Gebühren steigen und Pendler tiefer ins Börserl greifen müssen, inszenieren sich die Verantwortlichen mit einer absurden „Straßenbahn-WM“. Das hat mehr von Selbstbeweihräucherung als von echter Verkehrspolitik.