Studie: Österreicher schenken Wissenschaftlern mehr Vertrauen als der Regierung
Menschen vertrauen eher Wissenschaftlern als der Regierung. Zu diesem Ergebnis kommt ein französisches Forscherteam, das zwölf Länder untersuchte – darunter auch Österreich.
Aus einer neuen Studie geht hervor, dass während der Covid19-Pandemie das Vertrauen gegenüber der Forschung tendenziell steigt, während das Vertrauen gegenüber der Regierung abnimmt. Zu diesem Ergebnisse kam das Forschungsteam Ecole des Hautes Etudes Commerciales in Paris. Zwischen März und Dezember 2020 führten die Wissenschaftler insgesamt 54.000 Befragungen in zwölf Ländern durch – zu dem Thema Vertrauen in Mitmenschen, Regierung und Forscher. Aus Österreich beteiligten sich 4000 Personen.
„Wir haben herausgefunden, dass der Schlüssel zur Unterstützung und Befolgung der nicht-pharmazeutischen Maßnahmen zwischen den Ländern und innerhalb der Staaten das Vertrauen in Wissenschaftler ist“, schreiben die Forscher im Fachblatt „Proceedings of the National Academy of Sciences“.
Wissenschaftler erscheinen vertrauenswürdiger als Politiker
In dem Zeitraum von neun Monaten konnten zudem spannende Entwicklungen festgestellt werden: Während in Österreich und Neuseeland das Vertrauen in die Forschung gestiegen ist, verlassen sich immer weniger Italiener, US-Amerikaner und Franzosen auf die Wissenschaft.
Dafür wächst hierzulande vor allem das Misstrauen gegenüber der Regierung: Während der Zustimmungswert anfänglich bei 75 Prozent lag, fiel er in der Zwischenzeit auf 64 Prozent. In Großbritannien zeichnet sich eine ähnliche Erosion ab.
Österreicher würden Masken Zuhause eher nicht tragen
Um die Ergebnisse eindeutiger zu machen, stellte das Wissenschaftsteam zum Ende des Forschungsprojektes eine krönende Frage: Wären Sie auch bereit, den Mundnasen-Schutz zuhause zu tragen, wenn das seitens der Regierung oder von einem Medizin-Nobelpreisträger vorgeschlagen werden würde. Die Antwort: Wenn der Rat von einem Nobelpreisträger stamme, dann eher schon. Solch eine Maßnahme wäre allerdings in Österreich alles andere als gerne gesehen.
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