Taj Mahal oder Moschee? Wiener Spielplatz sorgt für Empörung
Ein Video in den sozialen Medien sorgt für Verwirrung: Dort wird behauptet, auf einem Themen-Spielplatz in Wien-Donaustadt stehe eine nachgebaute Moschee. Exxpress hat bei der Bezirksvorstehung nachgefragt.
Das indische Mausoleum Taj Mahal (links). Welches Gebäude soll das Spielhaus (rechts) auf einem Spielplatz in Wien-Donaustadt darstellen? IMAGO / Design Pics / Auf1 / Screenshot / exxpress Collage
Eine Moschee am Kinderspielplatz? Anfang September sorgte ein Facebook-Video für Aufregung. Darin sucht ein Mann den Kontinente-Spielplatz in Kaisermühlen in Wien-Donaustadt auf und filmt ein Spielhäuschen. „Das hab ich überhaupt noch nie gesehen. Eine Moschee. Ist das nicht lieb?“, tönen seine sarkastisch-empörten Worte aus dem Video. Tatsächlich: Die weiße quadratische Spielhütte mit Zwiebelturm und vier freistehenden Säulen ist einer Moschee nicht unähnlich.
Exxpress erkundigte sich bei der Bezirksvorstehung des 22. Bezirks. Diese gibt Entwarnung: Es handelt sich bei dem Haus um das berühmte indische Mausoleum Taj Mahal, das 1983 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Auf dem im Jahr 2007 entstandenen Themenspielplatz können Kinder eine Reise um die Welt antreten. In „Ozeanien“ können sie etwa auf einem Holz-Koala reiten, in „Nordamerika“ Tipi-Zelte betreten und in „Asien“ dem Taj Mahal einen Besuch abstatten.
„Rapunzel-Turm“ steht für das „alte Europa“
Und in „Europa“? Da können die Kinder auf einen Rapunzel-Turm klettern, den sie – nicht über Rapunzels Zopf –, sondern über eine Rutsche wieder verlassen können. Laut einer Pressemitteilung der Stadt Wien stehe das Grimm´sche Märchen für das „alte Europa“.
Doch ganz unrecht hat der Österreicher, der das nachgebaute Taj Mahal als „Moschee“ bezeichnet, nicht, denn: Das islamische Heiligtum enthält religiöse Elemente der islamischen Architektur, zum Beispiel Kuppeln oder Minarette. Neben der Grabstätte befindet sich darüber hinaus eine rote Sandsteinmoschee.
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