Der festgenommene irakische Staatsbürger soll mit dem Hauptverdächtigen in Kontakt gestanden sein. Hinweise, dass er konkret in dessen Anschlagspläne eingebunden war, gibt es aber nicht. Das räumte auch Karner ein, der erklärte, der 18-Jährige sei nicht direkt mit den Anschlagsplänen auf das Taylor Swift-Konzert in Verbindung zu bringen, habe aber vor wenigen Tagen einen Treueschwur auf die radikalislamische Terror-Miliz “Islamischer Staat” (IS) abgelegt.

Der Hauptverdächtige Beran A. aus Ternitz und der 17-jährige mögliche Komplize befinden sich in Untersuchungshaft. Der 15-Jährige, der als Zeuge geführt wird, werde weiter intensiv vernommen, sagte Karner. Während der 19-Jährige ein Geständnis abgelegt habe, verweigere der 17-Jährige nach wie vor die Aussage.

Promi-Anwalt Niki Rast: Keine Anschlagspläne seines Mandanten (17)

Der umfassend geständige 19-Jährige soll seit Ende Juli ein Attentat auf eines der drei dieser Tage in Wien vorgesehenen Swift-Konzerte geplant haben. Er verfügte bereits über einen funktionsfähigen Flüssigsprengstoff, den er selbst hergestellt hatte. Konkret soll der 19-Jährige vorgehabt haben, am Donnerstag oder am Freitag mit seinem Auto in bzw. vor eine Menge von “Swifties” vor dem Ernst-Happel-Stadion zu rasen, die beim Karten-Kauf leer ausgegangen waren und sich draußen versammelt hätten. Ziel sei gewesen, möglichst viele Menschen mit einem Sprengsatz sowie Hieb- und Stichwaffen zu töten.

Am selben Tag in Wien in Gewahrsam genommen wurde ein 17-Jähriger aus dem Umfeld des Hauptverdächtigen, wobei der Bursche mit türkisch-kroatischen Wurzeln dem Staatsschutz bereits bekannt war. Er war seit wenigen Tagen bei einem Facility-Unternehmen im Happel-Stadion angestellt. Verteidiger Nikolas Rast stellte in Abrede, dass sein Mandant mit Terrorismus und Anschlagsplänen etwas zu tun habe.

Auch ein 15-Jähriger hatte sich zunächst in polizeilicher Anhaltung befunden. Nach Informationen vom Donnerstagabend gilt der Bursch aber nicht als tatverdächtig. Er wird in dem Verfahren nicht als Beschuldigter geführt, sondern wurde als Zeuge vernommen. Der Teenager dürfte mit seiner Aussage die Verdachtslage gegen den 19-Jährigen bestätigt haben.