Terroralarm? Anschlag auf christliches Festival in letzter Minute verhindert
Drama im italienischen Viterbo: Nur Stunden vor der berühmten Kirchenprozession schlagen die Sicherheitskräfte zu. Zwei bewaffnete türkische Männer werden in einer Pension festgenommen.
In Viterbo wird zu Ehren der Stadtheiligen Santa Rosa jedes Jahr die Macchina di Santa Rosa aufgebaut, ein dreißig Meter hoher Turm. Er wird in einer feierlichen Prozession am Vorabend des 4. September von mehr als 100 Männern durch die Stadt getragen.IMAGO/Depositphotos
In Viterbo, rund 80 Kilometer nördlich von Rom, hat die Polizei am Mittwoch zwei bewaffnete türkische Männer festgenommen, berichtet das Südtiroler Nachrichtenportal stol.it. Die Verhaftung erfolgte nur wenige Stunden vor einer der bekanntesten kirchlichen Prozessionen der Stadt, an der tausende Gläubige teilnahmen. Auch Außenminister und Vizepremier Antonio Tajani war unter den Teilnehmern.
Die beiden Männer wurden in einem Bed & Breakfast in Viterbo festgenommen. Bei der Durchsuchung fanden die Ermittler automatische Gewehre, die beschlagnahmt wurden. Die Männer stehen im Verdacht, Verbindungen zu einem Waffenhändlerring zu haben. Ob sie tatsächlich einen Anschlag planten, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Ein terroristisches Motiv kann nach Angaben von Ermittlerkreisen nicht ausgeschlossen werden.
Experten prüfen zudem mögliche Verbindungen zu einem türkischen Kriminellen, der in Viterbo vor wenigen Tagen festgenommen wurde. Einzelheiten dazu liegen bisher nicht vor, die Behörden halten sich bedeckt.
Höchste Alarmstufe vor der Prozession
Die Festnahme erfolgte gerade rechtzeitig, um die Sicherheit der Prozession zu gewährleisten. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni lobte am Donnerstag die Arbeit der Polizei.
Die Stadt Viterbo war bereits in den vergangenen Tagen in Alarmbereitschaft: Mit tausenden Gläubigen auf den Straßen, darunter auch hochrangige Politiker, hätte ein Anschlag verheerende Folgen haben können. Die Ermittler betonten, dass die Lage weiterhin ernst genommen werde und weitere Sicherheitsmaßnahmen geprüft werden.
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