Tiefe Trauer: Der frühere Papst Benedikt XVI. ist tot
Nach langer schwerer Krankheit starb der emeritierte Papst Benedikt XVI. am Samstag im Alter von 95 Jahren in seinen privaten Wohngemächern in einem Kloster in Rom. Papst Franziskus (86) stand in den vergangenen Tagen an der Seite seines Vorgängers. Als Benedikts Tod vom Vatikan bestätigt wurde, läuteten überall im Land die Trauerglocken.
Schon seit zwei Jahren galt Benedikt (1927-2022) als schwer krank: “Früher hatte ich ein großes Mundwerk, jetzt funktioniert es nicht mehr”, sagte damals der frühere Pontifex, der 2005 als Joseph Kardinal Ratzinger völlig überraschend als erster Deutscher nach 482 Jahren zum Papst gewählt wurde. Zuvor hatte der Oberbayer aus Marktl/Inn aus dem Bistum Passau über 15 Jahre die mächtige Glaubenskongregation im Vatikan geleitet.
Ratzinger galt als brillanter Dogmatik-Professor, aber auch als streng konservativer Hardliner. Zuletzt war er im Zuge der Missbrauchsdebatte in der katholischen Kirche noch einmal schwer in die Kritik geraten. Als Erzbischof von München und Freising soll Ratzinger nicht konsequent genug gegen einen Bistumspriester vorgegangen sein, dem sexueller Missbrauch eines Buben nachgewiesen worden war.
Papst Franziskus hatte zuletzt zu Gebeten für seinen sterbenden Vorgänger aufgerufen. Die beiden Päpste verband bei allen Unterschieden hoher gegenseitiger Respekt.
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