Laut den Portalen T24 und Halk TV, auf die sich auch der Focus beruft, gebe es klare Hinweise auf Phosphin als Todesursache. Die Berichte nennen „stichhaltige Beweise“, die im Rahmen der rechtsmedizinischen Untersuchung zutage gekommen seien. Besonders brisant: In den Körpern der Opfer sowie in sämtlichen verzehrten Lebensmitteln fanden die Ermittler keinerlei Giftspuren. Damit ist eine Lebensmittelvergiftung, die zunächst als wahrscheinlich galt, endgültig ausgeschlossen, so oe24.

Hinweise auf ein Mittel gegen Bettwanzen

Bereits vergangene Woche hatten türkische Medien eine andere mögliche Spur ins Spiel gebracht: Der Einsatz eines Mittels gegen Bettwanzen. Damals stützten sich die Berichte auf Aussagen von Rechtsmedizinern, die eine Chemikalienvergiftung für möglich hielten. Der nun vorliegende Obduktionsbericht bestätigt nach Angaben der Medien tatsächlich „Beweise“ für die Verwendung eines solchen Mittels.

Diese Indizien legen nahe, dass sich das extrem giftige Gas Phosphin, welches bei unsachgemäßer Anwendung bestimmter Schädlingsbekämpfungsmittel entstehen kann, im Umfeld des Hotelzimmers oder innerhalb des Gebäudes ausgebreitet haben könnte. Doch wie genau die Familie damit in Kontakt kam, ist Gegenstand laufender Ermittlungen.

Der rätselhafte Krankheitsverlauf

Die in Deutschland lebende türkische Familie hatte Mitte November Urlaub in Istanbul gemacht. Während ihres Aufenthalts erkrankten die Eltern und ihre beiden Kinder, die gerade einmal drei und sechs Jahre alt waren, vollkommen unerwartet und innerhalb kürzester Zeit. Zunächst deutete alles auf eine Lebensmittelvergiftung hin, da die Familie kurz zuvor in einem Imbiss im beliebten Viertel Ortaköy am Bosporus gegessen hatte.

Doch diese erste Vermutung hielt der forensischen Überprüfung nicht stand. Weder im Mageninhalt der Verstorbenen noch in den Speisen selbst wurden Giftstoffe gefunden. Die Symptome, die die Familie zeigte, müssen daher eine andere Ursache gehabt haben – und genau diese wurde nun durch die rechtsmedizinischen Ergebnisse bestätigt.

Obwohl die Familie sofort ins Krankenhaus gebracht wurde, verloren die Ärzte den Kampf gegen die unsichtbare Gefahr. Innerhalb weniger Tage starben erst die beiden Kinder Kadir und Masal, dann die Mutter und schließlich auch der Vater. Eine Tragödie, die selbst erfahrene Ermittler erschüttert.

Hotel geschlossen – Ermittlungen laufen, elf Personen festgenommen

Die Behörden reagierten schnell und entschlossen: Das betroffene Hotel wurde umgehend geschlossen, um weitere Gefahren auszuschließen und mögliche Spuren zu sichern. Im Rahmen der laufenden Ermittlungen wurden elf Personen festgenommen. Welche Rolle sie spielen könnten oder in welchem Zusammenhang sie zum mutmaßlichen Einsatz des Giftgases stehen, ist noch unklar. Offizielle Angaben dazu gibt es derzeit nicht.