Trotz Luxus in der Türkei: Familie kassiert 66.000 Euro Asylgeld
Bauernhof, Weingarten, Wohnung in Istanbul und Bitcoins im Wert von 150.000 € – dennoch erhielt eine türkische Familie in OÖ über 66.000 € Asyl-Leistungen. Aufgeflogen durch eine Handy-App, nun fordert das Land das Geld zurück.
Ein unfassbarer Fall von Asyl- und Sozialmissbrauch sorgt in Oberösterreich für Aufsehen: Wie die Kronen Zeitung berichtet beantragt eine türkische Familie im Oktober 2023 Asyl und erhielt in einem Quartier in Braunau staatliche Unterstützung – insgesamt 66.457 Euro. Doch wie sich nun herausstellte, waren die angeblich mittellosen „Hilfsbedürftigen“ in Wahrheit wohlhabend: Der Vater besaß einen Bauernhof mit 4,4 Hektar Weingarten in der Türkei, eine Wohnung in Istanbul sowie Kryptowährungen im Wert von rund 150.000 Euro.
Aufgeflogen ist der Schwindel bei einer Routinekontrolle. Beamte entdeckten auf dem Handy des Familienvaters eine App mit Zugriff auf das türkische Grundbuch. Dort waren sämtliche Immobilien fein säuberlich aufgelistet. Auch ein digitales Wallet mit Bitcoin-Anteilen im sechsstelligen Euro-Bereich wurde gefunden. Der Mann gestand sofort, die Behörden überprüften die Angaben und bestätigten den Besitz.
Land OÖ fordert Geld zurück – Dörfel kündigt Verschärfungen an
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Am 20. Juli wurde ein Rückforderungsbescheid zugestellt. Die Familie muss die gesamten 66.457 Euro für Unterkunft, Krankenversicherung, Verpflegung und Betreuung zurückzahlen. Soziallandesrat Christian Dörfel (ÖVP) zeigte sich empört: „Für solche Fälle, in denen jemand unsere Hilfsbereitschaft missbraucht, habe ich null Verständnis. Wir werden die Hilfsbedürftigkeit künftig noch strenger prüfen.“
Das Land Oberösterreich will nun gemeinsam mit der Polizei verstärkt gegen Asyl- und Sozialmissbrauch vorgehen. Ziel sei es, dass nur jene Leistungen erhalten, die tatsächlich in Not sind.
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