„Propagandamaschine“ - Trump verklagt BBC
Nach dem Rücktritt der BBC-Spitze wegen einer manipulativ geschnittenen Trump-Doku folgt nun die juristische Breitseite. Donald Trump lässt die britische Rundfunkanstalt mit einer Klagsdrohung über eine Milliarde Dollar zittern.
Laut britischen und US-Medien haben Trumps Anwälte der BBC einen scharfen Brief geschickt. Darin fordern sie, die Dokumentation „Trump: Eine zweite Chance?“ sowie alle „falschen und verleumderischen“ Aussagen über den US-Präsidenten bis Freitag, 14. November, zurückzuziehen. Außerdem verlangt Trump eine öffentliche Entschuldigung und eine hohe Entschädigungssumme. Kommt die BBC dem nicht nach, droht eine Klage von „mindestens“ einer Milliarde Dollar – umgerechnet mehr als 860 Millionen Euro.
Öffentliche Entschuldigung und hohe Entschädigungssumme gefordert
Die Doku war eine Woche vor der US-Wahl am 5. November 2024 im Format „Panorama“ gelaufen. Entscheidend ist ein Zusammenschnitt der Rede vom 6. Jänner 2021, kurz vor dem Sturm auf das Kapitol. In der Sendung wirkten Trumps Aufruf, zum Kapitol zu marschieren, und seine Worte „kämpfen wie der Teufel“ wie ein direkter Befehl zum Angriff. Kritiker sprechen von gezielter Verzerrung.
Die Folgen sind dramatisch: BBC-Generaldirektor Tim Davie und Nachrichtenchefin Deborah Turness traten bereits zurück. Ein internes Memo hatte zuvor Zweifel an der Unparteilichkeit der Berichterstattung festgehalten. Nun räumt auch Aufsichtsratschef Samir Shah einen „Fehler in der Beurteilung“ ein und entschuldigt sich schriftlich.
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