Unwetter in Niederösterreich: Evakuierung von sieben Ortschaften
Die Einsatzkräfte im Katastrophengebiet Niederösterreich sind seit Tagen im Dauereinsatz. Auch in der Nacht auf Dienstag mussten sieben Ortschaften im Tullnerfeld evakuiert werden. Das Hochwasser in Niederösterreich forderte bereits vier Tote.
Am Montag bzw. in der Nacht auf Dienstag sind sieben Ortschaften im Tullnerfeld evakuiert worden. Das Rote Kreuz hat in der Messe Tulln eine Notunterkunft eingerichtet, die Platz für bis zu 1.000 Personen bietet. Dort stehen Feldbetten und eine Feldküche zur Verfügung. Laut Sonja Kellner vom Roten Kreuz wurden am Dienstagmorgen 325 Personen betreut, während in der Spitze in den Nachtstunden etwa 450 Menschen untergebracht waren.
In dem Notquartier in der Messe Tulln waren auch Mitarbeiter von Kriseninterventionsteams anwesend, um den Betroffenen Unterstützung zu bieten. Diese Einrichtung bleibt so lange in Betrieb, wie sie benötigt wird, erklärte Kellner.
Wie der ORF berichtete, waren auch Diestagfrüh 26 (Kastral-)Gemeinden in Niederösterreich nicht erreichbar. Zehn davon allein im Bezirk Melk, betroffen waren aber auch die Bezirke St. Pölten, Bruck an der Leitha, Tulln, Scheibbs und Lilienfeld. Ebenso waren in der Nacht auf Dienstag 2.400 Haushalte ohne Energieversorgung.
Rollstuhlfahrer in Krems gerettet
Am Montagabend kam es zudem zu einem gefährlichen Vorfall in Krems am gleichnamigen Fluss. Ein Rollstuhlfahrer missachtete offenbar eine Absperrung und stürzte im Uferbereich des Flusses, berichtete die Feuerwehr. Passanten hörten seine Hilferufe und alarmierten die Einsatzkräfte. Diese konnten den Mann schnell erreichen, ihn in einen sicheren Bereich bringen und an Helfer des Roten Kreuzes übergeben. Der Rollstuhlfahrer wurde anschließend ins Landesklinikum Krems transportiert.
Niederösterreich: Hochwasser fordert vier Todesopfer
Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Hochwasser im Niederösterreich hat sich am Montag auf vier erhöht. Das jüngste Opfer, ein zunächst unbekannter Mann, wurde im Strandbad Klosterneuburg (Bezirk Tulln) in Bauchlage im Wasser treibend gefunden. In Untergrafendorf, einer Gemeinde in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten-Land), starb ein 70-jähriger Mann, während in Höbersdorf, in der Marktgemeinde Sierndorf (Bezirk Korneuburg), ein 80-Jähriger ums Leben kam. Bereits am Sonntag war der Tod eines Feuerwehrmannes bekannt geworden, der während seines Einsatzes in Rust im Tullnerfeld in der Gemeinde Michelhausen (Bezirk Tulln) verunglückt war.
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