Im US-Kartellverfahren, das die Marktmacht von Google betrifft, setzen die Behörden auf eine Zerschlagung des Unternehmens. Um das Monopol der Alphabet-Tochter im Bereich der Internetsuche zu beenden, beantragte das klagende US-Justizministerium am Mittwoch unter anderem den Zwangsverkauf des Browsers „Chrome“, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht. Darüber hinaus soll Google für fünf Jahre der Wiedereinstieg in den Browser-Markt untersagt werden.

Zusätzlich soll Google für zehn Jahre verpflichtet werden, Suchergebnisse und Informationen mit seinen Wettbewerbern zu teilen. Zudem wird gefordert, die milliardenschweren Zahlungen an Apple einzustellen, die Google den Status als Standardsuchmaschine auf Apple-Geräten sicherten. Darüber hinaus könnte auch der Verkauf des Android-Betriebssystems in Betracht gezogen werden, falls die anderen Maßnahmen zur Wiederherstellung des Wettbewerbs im Bereich der Internetsuche nicht erfolgreich sind.

Im August stellte ein Gericht fest, dass Google im Bereich der Online-Suche und der damit verbundenen Werbung ein illegales Monopol innehat, das der Konzern durch milliardenschwere Zahlungen aufrechterhält. Google plant, gegen dieses Urteil Berufung einzulegen. Unabhängig davon wird im April 2025 in einem Folgeverfahren über mögliche Abhilfemaßnahmen verhandelt. Das Unternehmen hat eine potenzielle Zerschlagung wiederholt als übertrieben kritisiert, da sie US-Unternehmen und Verbrauchern schaden und die Wettbewerbsfähigkeit der USA im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) gefährden könnte. Bis Dezember hat Google die Möglichkeit, Gegenvorschläge einzureichen. (APA/red)