Vape-Verbot: England vor umfassender Einschränkung von Einweg-E-Zigaretten
Ab Sommer 2025 plant England ein vollständiges Verbot von Einweg-E-Zigaretten, auch bekannt als “Vapes”. Dieser Schritt zielt auf die Bekämpfung von Umweltverschmutzung und die Eindämmung des Gebrauchs dieser Produkte bei Jugendlichen ab. Die Entscheidung hat potenziell weitreichende Konsequenzen und stößt sowohl auf Unterstützung als auch auf Kritik.
Schutz von Umwelt und Jugendlichen
Vor allem der Schutz der Umwelt bildet die Grundlage für diese Entscheidung. Die britische Regierung sieht sich einer Flut an entsorgten Einweg-Vapes gegenüber: Im vergangenen Jahr wurden wöchentlich fast fünf Millionen dieser Produkte weggeworfen – viermal mehr als im Jahr zuvor. Meistens landen die Vapes im Hausmüll oder auf der Straße, anstatt ordnungsgemäß recycelt zu werden. Diese entsorgten Produkte belasten die Umwelt massiv.
Zusätzlich sieht die Regierung die Gesundheit der Jugendlichen gefährdet. Staatssekretär Andrew Gwynne zeigte sich besorgt, dass ein Viertel der 11- bis 15-Jährigen im vergangenen Jahr Einweg-Vapes genutzt hat, die aufgrund ihres Designs und ihrer Verfügbarkeit besonders bei jungen Menschen beliebt sind. Das Verbot soll hier klare Grenzen setzen.
Umsetzung und politische Unterstützung
Vorgesehen ist, dass das Verbot am 1. Juni 2025 in Kraft tritt. Bis dahin haben Unternehmen Zeit, ihre Bestände zu verkaufen. Zwar ist die Zustimmung des Parlaments erforderlich, doch sowohl die frühere konservative Regierung als auch die derzeitige Labour-Partei unterstützen das Vorhaben.
Mit dem Verbot könnte jedoch auch der Schwarzmarkt profitieren, so die Befürchtung vieler Experten. John Dunne von der UK Vaping Industry Association warnt, dass der illegale Verkauf solcher Produkte verstärkt werden könnte. Bereits jetzt hat die britische Polizei Mühe, gegen die unregulierten Verkäufe vorzugehen. Die E-Zigarettenindustrie schlägt daher stattdessen ein Lizenzierungssystem für Einzelhändler vor, das strengere Altersverifizierungen umfasst und Missbrauch verhindern könnte.
Europa und Deutschland: Langsamer Wandel
Während Großbritannien rasch voranschreitet, plant die EU eine regulative Anpassung für Einweg-E-Zigaretten erst bis 2027. Im DACH-Raum sinken zwar die Verkaufszahlen im legalen Handel, doch der Schwarzmarkt wächst auch hier. Der Drogenbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Burkhard Blienert, spricht sich klar für ein ähnliches Verbot von Einweg-Vapes im Rest Europas aus.
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