Vignetten-Abzocke im Netz: Vorarlberg warnt vor Fakeshops
Ab 2027 wird das Mautsystem vollständig digital, doch schon jetzt wächst der Online-Anteil rasant. Genau diesen Übergang nutzen Betrüger gezielt aus: Zahlreiche Fakeshops imitieren offizielle Verkaufsseiten, verlangen saftige Aufschläge und bringen ahnungslose Käufer in finanzielle Schwierigkeiten. Die ASFINAG warnt eindringlich vor diesen perfiden Maschen.
Mit der zunehmenden Digitalisierung der Vignette haben sich im Netz Dutzende unseriöse Anbieter ausgebreitet. Diese Seiten wirken professionell, verwenden offizielle Farbschemata und Logos und unterscheiden sich optisch kaum von echten ASFINAG-Seiten.
Die Geschäftsführerin der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG) Claudia Eder betont im Gespräch mit dem ORF, dass diese Plattformen weder autorisiert sind noch das Recht besitzen, Vignetten weiterzuverkaufen. Dennoch nutzen viele Autofahrer diese Seiten – oft ohne zu bemerken, dass sie teils hohe Bearbeitungsgebühren bezahlen und im schlimmsten Fall gar keine gültige Vignette erhalten.
Eder rät daher unmissverständlich: Die digitale Vignette sollte ausschließlich über den offiziellen Mautshop der ASFINAG oder bei zertifizierten Vertriebspartnern erworben werden. Nur dort ist sie ohne versteckte Zusatzkosten erhältlich.
Gleichzeitig arbeitet die ASFINAG mit rechtlichen Schritten und technischen Mitteln daran, die betrügerischen Websites vom Netz zu nehmen.
Die letzte Klebevignette: Österreich stellt endgültig auf digital um
2026 erscheint ein letztes Mal die Klebevignette, diesmal in feuerrot. Sie kostet knapp 107 Euro für PKW und 43 Euro für Motorräder – derselbe Preis wie die digitale Version. Doch diese physische Vignette ist ein Auslaufmodell: Ab 2027 wird es in Österreich nur noch digitale Vignetten geben.
Erst vor kurzem: Betrugsfall im Bregenzerwald
Wie hartnäckig Internetbetrüger arbeiten, zeigt ein weiterer, aktueller Fall aus Vorarlberg. Wie der ORF berichtet, war ein Mann aus dem Bregenzerwald vor Jahren Opfer eines Onlinebetrugs geworden – damals ging es nur um einige hundert Euro. Was er nicht wusste: Den Tätern ging es weniger um das Geld als um seine persönlichen Daten.
Nun kontaktierten die Kriminellen ihn erneut. Ein angeblicher Vermögensberater behauptete, die damalige Summe sei durch Investitionen in Kryptowährungen stark angewachsen und müsse vor Rückzahlung „ordnungsgemäß versteuert“ werden. Um glaubwürdig zu wirken, legte der Täter ein scheinbar offizielles Dokument der britischen Steuerbehörde HMRC vor, versehen mit Siegeln, Paragrafen und seriösem Layout.
Der Mann wandte sich rechtzeitig an den Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Vorarlberg – und entging so einem Schaden von fast 90.000 Euro.
Kommentare