Während Hunde für viele Menschen treue Begleiter und emotionale Stütze sind, werden sie in Österreich sehr unterschiedlich besteuert. Ein aktueller Vergleich der Hundesteuerregelungen zeigt massive Unterschiede zwischen Städten und Gemeinden. Wie 5min berichtet, plant Wien nun eine Erhöhung – und würde damit zu einem der teuersten Pflaster für Hundebesitzer im ganzen Land werden.

Von null bis 130 Euro: Große Unterschiede je nach Wohnort

Die Spannbreite bei der Hundesteuer ist enorm. In Graz fällt für Hundehalter derzeit gar keine Steuer an. Ganz anders sieht es in Innsbruck aus: Dort werden 130,80 Euro pro Hund und Jahr fällig – der Spitzenwert im Österreich-Vergleich.

Wien reiht sich künftig knapp dahinter ein. Mit einer geplanten Abgabe von 120 Euro würde die Bundeshauptstadt eine der höchsten Hundesteuern des Landes verlangen. Welche Hunde genau betroffen sind, hängt jedoch stark von regionalen Regelungen ab. Auch die Einstufung bestimmter Rassen variiert von Gemeinde zu Gemeinde.

Kritik von Tierschutz Austria: „Lebewesen zu besteuern, ist sonderbar“

Auch bei Befreiungen und Ermäßigungen zeigt sich ein unübersichtliches Bild. Diensthunde wie Assistenz- oder Rettungshunde sind vielerorts von der Abgabe ausgenommen. Für sozial benachteiligte Hundehalter gibt es zwar teils Erleichterungen – diese fallen jedoch je nach Gemeinde sehr unterschiedlich aus.

Deutliche Kritik kommt von Dr.in Madeleine Petrovic, Präsidentin von Tierschutz Austria/Wiener Tierschutzverein. Sie warnt vor sozialen Schieflagen durch hohe Abgaben: „Ältere Menschen, alleinstehende Personen und armutsgefährdete Haushalte sind von der Hundesteuer überproportional betroffen.“

Auch grundsätzlich stellt Petrovic die Abgabe infrage: „Lebewesen zu besteuern, ist sonderbar. Hundesbesitzer sollen nicht zum Schließen von Budgetlöchern verwendet werden, besonders nicht, wenn in Zeiten von Vereinsamung und steigenden psychischen Belastungen, Hunde für viele Menschen eine wichtige seelische Stütze sind.“