Laut den Aussagen von Vater und Sohn, die die Polizei schilderte, habe man sofort versucht, die Flammen zu löschen. Aufgrund der Trockenheit, des hohen Grasbewuchses sowie der Steilheit des Geländes sei dies jedoch nicht gelungen. Daraufhin setzte der Vater den Feuerwehrnotruf ab. Aufgrund der starken Brand- und Rauchentwicklung habe sich die Familie schließlich vom Brandort entfernt. Bereits vorher hatte der Junge auf der Wanderung vereinzelt pyrotechnische Gegenstände gezündet. Nach Abschluss der Ermittlungen werde ein Bericht an die Staatsanwaltschaft Innsbruck erstattet, hieß es vonseiten der Polizei.

Löscharbeiten dauern an

Unterdessen wurden am Sonntag die Löscharbeiten wieder aufgenommen. Am frühen Nachmittag hatte das Feuer zwar weitgehend unter Kontrolle, die Einsatzkräfte waren aber nach wie vor mit dem Löschen zahlreicher Glutnester beschäftigt, wie Marcus Wimmer von der Berufsfeuerwehr Innsbruck gegenüber der APA mitteilte. Ein endgültiges „Brand aus” werde es noch am Sonntag nicht geben. „Das wird sich auf jeden Fall nicht ausgehen”, erklärte Wimmer. Somit müssen auch am Montag noch Nachlöscharbeiten durchgeführt werden. Es handele sich schließlich um ein aufwendiges Prozedere, so der erfahrene Feuerwehrmann. Die Glutnester müssten zunächst aus dem Waldboden gegraben werden, um sie dann einzeln zu löschen. Neben den rund 140 Feuerwehrleuten am Boden waren auch die Helfer aus der Luft weiter im Einsatz: Zwei Polizeihubschrauber und zwei Agusta Bell 212 „AB212” des Bundesheeres flogen hoch über der Tiroler Landeshauptstadt und bekämpften aufflackernde Glutnester.

Der Assistenzeinsatz erfolgte auf Anforderung der Landeswarnzentrale Tirol, hieß es in einer Aussendung des Verteidigungsministeriums. Der Agusta Bell 212 ist ein mittlerer Transporthubschrauber mit zwei Triebwerken und einem Kufenlandegestell, wie das Bundesheer mitteilte. Er kann bis zu 14 Personen transportieren. Eine Seilwinde und ein Außenlasthaken ermöglichen vielfältige Einsätze, auch bei der Waldbrandbekämpfung. Der Hubschrauber erreicht eine Reisegeschwindigkeit von 162 km/h, hat eine Reichweite von 420 Kilometern und kann rund 1.000 Kilogramm Löschwasser aufnehmen.

Am Samstag noch kein „Brand aus"

Betroffen war ein bewaldeter, sehr steiler Berghang in einem schwer zugänglichen Gebiet im Bereich cTobl”, das sich östlich der Höttinger Alm und südwestlich der Seegrube auf rund 1.400 Metern Höhe befindet. Es gab keine Verletzten und auch die Infrastruktur wurde nicht beschädigt. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit am Samstag wurde der Brand unter Kontrolle gebracht und eingedämmt. Aufgrund der Dunkelheit wurden die Löscharbeiten am frühen Abend unterbrochen und am Sonntagmorgen fortgesetzt.

Unterdessen galt am Sonntag ein Betretungs- und Aufenthaltsverbot für die Bereiche nördlich des Planötzenhofs, nördlich des Gramartbodens, nördlich des Rastlbodens sowie für den direkten Bereich des Gramartbodens, wie die Stadt Innsbruck mitteilte. Auch die Wanderwege auf der Nordkette blieben vorerst großräumig gesperrt.