"We Stand with Ukraine"-Konzert in Wien: 40.000 rockten - aber Kritik an Corona-Ignoranz
Jubel, aber auch Kritik: Mit “We Stand With Ukraine” stieg in Wien das erste große Benefizkonzert für den Frieden und gegen den Krieg in der Ukraine. Doch es fiel auf: Corona-Regeln schienen bei den 40.000 Besuchern des Ernst-Happel-Stadions ignoriert worden zu sein. Was bei den Samstag-Demos noch kritisiert (und bestraft) wurde, galt beim Konzert als durchaus akzeptabel.
Feiern und Musizieren gegen den Krieg – das ist das Motto dieses Wochenendes, mit mindestens drei großen Konzerten und anderen Veranstaltungen, die ein starkes Zeichen für den Frieden und gegen Putins Angriffskrieg in der Ukraine setzen sollen (der eXXpress berichtete). Den ersten großen Höhepunkt stellte am Samstag das “We Stand With Ukraine”-Konzert der Volkshilfe im Wiener Ernst-Happel-Stadion dar, das über 9 (!)Corona-Regeln schienen beim Betreten des Ernst-Happel-Stadions draußen geblieben zu sein.
Denn wie die Aufnahmen des vom ORF aufgezeichneten und live übertragenen Benefizkonzerts zeigen, feierten die 40.000 Besucher nicht nur ausgelassen, sondern auch offensichtlich ohne Corona-Schutzmaßnahmen: dicht an dicht und ohne Mund-Nasen-Schutz, geschweige denn FFP2-Masken wurde im Akkors mitgesungen und getanzt. Und das ausgerechnet im in Sachen Pandemiepolitik so strengen Wien!
„President #Putin - #StopThisWar”
— WolfgangBogensberger🇪🇺 (@wbogensberger) March 19, 2022
AT 🇦🇹 President @vanderbellen live in front of 45.000 🇺🇦supporters at the #Ukraine Benefiz-Concert this evening in the Ernst Happel Stadion in #Vienna, broadcasted by @ORF https://t.co/nNQkUJH1QV#WeStandWithUkraine pic.twitter.com/x7JbnDmiaB
So etwas wie “Sicherheitsabstand” war nur bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu sehen, der in einer Loge abseits der Menge mit seiner Frau mitfeierte und sich kurz vor 21 Uhr an die Menschen im Stadion wie auch jene wandte, die zuhause vor den TV-Bildschirmen mitfeierten.
Van der Bellen rief den russischen Präsidenten Wladimir Putin dazu auf, den Krieg zu stoppen und wies darauf hin, dass die Menschen in der Ukraine jene Werte verteidigten, die für uns alle wichtig seien.
Dass angesichts der explodierenden Infektionszahlen in Österreich und den eben erst verkündeten Verschärfungen in Wien (diese betreffen vor allem die Regelung von Besuchern in medizinischen Einrichtungen sowie die Rückkehr der FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen, Anm.) nicht nur eine, sondern gleich mehrere Massenveranstaltungen hintereinander in der Bundeshauptstadt bei derart lockerem Reglement stattfinden dürfen, verblüfft – bei aller Wichtigkeit, ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine zu setzen und die Menschen zu unterstützen – dann doch.
Am heutigen Sonntag, dem 20. März geht es in der Stadthalle mit der nächsten Großveranstaltung für den guten Zweck weiter: Auch bei den “Stimmen für den Frieden” werden wieder mehrere tausend Besucher erwartet. Und auch hier soll in Sachen Corona-Management vor allem ein Credo gelten: man setze auf “maximale Eigenverantwortung”. Unterstützt wird diese von den Veranstaltern beispielsweise mit der Verteilung kostenloser FFp2-Masken vor Ort – wie sehr diese genutzt wurden, zeigten die Aufnahmen des großen Konzerts im Ernst-Happel-Stadion am Samstag…
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