WEGA-Einsatz in 60 Metern Höhe: Syrer schießt ins Schlafzimmer der Nachbarn
Das ist vermutlich die kurioseste Polizei-Geschichte des Jahres: In der Nacht schoss ein Syrer durch die Schlafzimmerwand eines Wiener Ehepaares. Auf seiner Flucht vor der Polizei strandete der Migrant mutmaßlich im Drogenrausch auf einem Balkon im 17. Stock.
Ein lauter Knall hatte ein Ehepaar in einer Wohnung in der Wiener Modecenterstraße mitten in der Nacht aufgeschreckt, die Ursache war zunächst nicht eruierbar. Am nächsten Tag bemerkte der Mann neben dem Bett abgebröckelten Verputz und schließlich hinter einem Bild über dem Kopfteil ein Einschussloch mit einem Projektil darin. Der Nachbar, der aus noch unbekannter Ursache mit einer Faustfeuerwaffe in die Wand geschossen haben soll, sitzt in Haft, hieß es am Donnerstag.
Syrer in luftiger Höhe gestrandet
Das bestürzte Ehepaar rief nach seiner Entdeckung Mittwochfrüh die Polizei. Die Sondereinheit WEGA rückte an, die Nachbarwohnung wurde geöffnet, war aber leer. “Allerdings wurden Suchtgift sowie eine Patrone vorgefunden und sichergestellt”, sagte Polizeisprecher Matthias Schuster. Mittwoch am frühen Abend fuhr die Polizei dann erneut zu dem Wohnhauskomplex im Bezirk Landstraße aus. Zeugen hatten Alarm geschlagen, weil ein Mann versuchte, über mehrere Balkone zu klettern. Dabei “strandete” er in luftiger Höhe. Die Einsatzkräfte öffneten eine leer stehende Wohnung, um den 20-jährigen Syrer bergen – und festnehmen – zu können. Denn wie sich bald herausstellte, handelte es sich um den mutmaßlichen Schützen.
Verdächtiger ist in Gewahrsam
Der Mann gab an, bei seiner Flucht aus der Wohnung einen Rucksack von seinem Balkon geworfen zu haben. “Dieser konnte auf einem niedriger gelegenen Balkon samt einem niedrigen fünfstelligen Geldbetrag und der Schusswaffe vorgefunden werden”, sagte der Sprecher. Der Verdächtige befand sich am Donnerstag in Polizeigewahrsam. Die Hintergründe zu Schussabgabe und Flucht waren vorerst ungeklärt.
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