Am Freitag eröffnet in Wels die „Weihnachtswelt“ – ein beliebter Treffpunkt für Familien, Pärchen und Touristen. Das Sicherheitskonzept steht längst im Vordergrund. Massive Holzhütten und geschickt platzierte Verkaufsstände sollen nicht nur Atmosphäre schaffen, sondern zugleich als natürliche Barrieren dienen.

Zwischen Lichterglanz und Absperrungen

„Diese Aufstellung ist so geplant, dass sie ein unkontrolliertes Zufahren verhindert“, erklärt Gerhard Kroiß (FPÖ), Welser Vizebürgermeister. „Hundertprozentige Sicherheit kann es nirgends geben, aber wir müssen das Risiko so weit wie möglich reduzieren.“ Seine Worte klingen nüchtern – und sie spiegeln die Realität wider: Feste, die einst Sinnbild friedlicher Geselligkeit waren, müssen heute vor potenziellen Gewalttaten geschützt werden.

Polizei zeigt Präsenz – sichtbar und verdeckt

Auch die Polizei bereitet sich auf die bevorstehende Adventzeit vor. Zusätzliche Einsatzkräfte werden rund um die Märkte stationiert, wie Polizeisprecherin Fulya Öncel bestätigt: „Die uniformierte Präsenz wird heuer besonders verstärkt. Technische Sperren und bauliche Schutzmaßnahmen werden gemeinsam mit den Veranstaltern geplant und regelmäßig überprüft.“

Offiziell gebe es derzeit keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung von Weihnachtsmärkten. Dennoch bleibe die Prävention oberste Priorität. „Die Lage wird fortlaufend bewertet, um mögliche Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren“, so Öncel weiter.

Der Hintergrund dieser Vorsicht ist klar: Die Erinnerung an die tragischen Vorfälle in Magdeburg, wo vor knapp einem Jahr ein Mann mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge raste, sitzt tief. Sechs Tote, über 300 Verletzte – ein Trauma, das europaweit Sicherheitsstrategien verändert hat.

Linz setzt auf Mischung aus Technik und Aufmerksamkeit

Auch in Linz wird der Advent heuer unter strengeren Sicherheitsvorkehrungen stehen. Martin Hajart (ÖVP), Vizebürgermeister und Marktreferent, betont: „Wir setzen auf das bewährte Konzept des Vorjahres. Poller, Kameras und Absperrungen gehören mittlerweile ebenso dazu wie die Weihnachtsbeleuchtung.“

Doch die Bedrohung gehe längst nicht nur von Anschlägen aus. Zunehmend rückt auch Kleinkriminalität in den Fokus – insbesondere Taschendiebstähle und das heimliche Verabreichen von K.-o.-Tropfen in Getränken. „Unsere Polizeikräfte sind nicht nur in Uniform, sondern auch in Zivil unterwegs“, erklärt Hajart. „So wollen wir Täter schon im Ansatz stoppen und Besucher bestmöglich schützen.“

Ein Spiegel gesellschaftlicher Veränderungen

Die Notwendigkeit solcher Maßnahmen verdeutlicht, wie sehr sich das Sicherheitsgefühl in Mitteleuropa verändert hat. Was einst als friedliche Selbstverständlichkeit galt, erfordert heute komplexe Planungen, Sperranlagen und verdeckte Ermittler.

Gerade in Großstädten registrieren Sicherheitsbehörden seit Jahren steigende Deliktzahlen – von Diebstählen über Körperverletzungen bis zu Sexualdelikten. Viele dieser Taten werden von Gruppen begangen, die durch unkontrollierte Migration ins Land gelangt sind. Das Resultat: Ein Klima wachsender Unsicherheit, das nun selbst traditionelle Feste prägt.