Weihnachtsmärkte im Visier: Terrorpläne und Pro-Palästina-Aktionen eskalieren
Glühwein hinter Pollern, Beton statt Besinnung: Christkindlmärkte sind zur Sicherheitszone geworden. Nach Anschlägen und Terrorplänen verschärfen Städte die Auflagen – Betreiber müssen teure Sicherheitsfestungen bauen. Nun sorgen auch noch Pro-Palästina-Störaktionen für Rauchbomben statt Weihnachtskerzen.
Berlin, 19. Dezember 2016: Polizei am Breitscheidplatz nach dem Lkw-Terror. Seit damals gelten Weihnachtsmärkte europaweit als Hochrisiko-Ziele.GETTYIMAGES/Sean Gallup
Weihnachtsmärkte sind eine deutschsprachige Tradition mit Wurzeln im Mittelalter – im 19. Jahrhundert romantisiert und von Wien bis Nürnberg und Dresden zur fixen Adventsinstitution geworden, seit den 1990ern europaweit kopiert und von Millionen geliebt. Doch genau diese christlich geprägte Kulisse aus Holzhütten, Punsch und Lichterglanz gerät heute immer öfter ins Visier: islamistische Terroristen und Pro-Palästina-Randalierer stören gezielt den vorweihnachtlichen Frieden.
Zerstörter Adventfriede – ob in Brüssel, Toulouse oder Wien
So endete die Eröffnung des Brüsseler Weihnachtsmarkts jüngst in Panik: Vermummte Pro-Palästina-Chaoten stürmten den Markt, schwenkten Fahnen und zündeten Rauchbomben mitten unter Familien. Dicker Qualm vernebelte die Gänge, Eltern rissen ihre Kinder an sich und flüchteten. Augenzeugen sprachen von „Chaos“, ein Besucher schrieb, der Markt sei „komplett ruiniert“ worden.
Eröffnung des Weihnachtsmarktes in Brüssel...
— Emrah Erken 🔥🎺 (@AtticusJazz) November 29, 2025
Erst neulich hat die belgische Regierung für Nachschub gesorgt und völlig ohne Not Migranten aus dem Gaza aufgenommen. pic.twitter.com/TjWFBAAt9m
Auch in Wien verlieft das erste Advent-Wochenende alles andere als besinnlich: Eine große Pro-Palästina-Demo blieb direkt vor dem Rathaus-Christkindlmarkt stehen und „beschallte“ den Platz mit Parolen – mitten im Weihnachtsbetrieb. Auf den Türmen der Votivkirche wurden palästinensische Flaggen gehisst, ein Kamerateam wurde attackiert, erst dann griff die Polizei ein. Viele Wiener reagierten empört: So eine Demonstration im vorweihnachtlichen Trubel sei „völlig unpassend“.
In Vienna, they surrounded Christmas markets and called for Islamic jihad. This won't end well. pic.twitter.com/zy7e6vUp4G
— RadioGenoa (@RadioGenoa) December 1, 2025
Auch aus Toulouse kursieren Videos über islamische Feiern und arabische Musik unmittelbar vor dem Weihnachtsmarkt – viele Einheimische werten das als offene Provokation.
Islamic celebrations and Arabic music outside the Christmas markets in Toulouse, France. Another huge provocation. pic.twitter.com/kmLHowSQX0
— RadioGenoa (@RadioGenoa) December 1, 2025
Offene Hetze gegen Deutschland
Deutschland zogen schon im vergangenen Dezember pro-palästinensische Gruppen über Weihnachtsmärkte in Berlin und Essen. In Berlin flogen anti-deutsche Parolen wie „F**k you Germany“.
Another Christmas market RUINED by pro-Palestinian protesters in Germany.
— Dr. Maalouf (@realMaalouf) December 11, 2024
In Berlin, a mostly foreign crowd chants, ‘F*ck you, Germany.’
Is it just me, or are these people becoming even more hostile during the Christmas season? pic.twitter.com/0aB3uTKtnV
In Essen hallten „Allahu Akbar“-Rufe durch die Budengassen – Videos davon wurden massenhaft geteilt.
GERMANY
— Catholic Arena (@CatholicArena) December 12, 2024
Christmas Market in Essen thronged with activists shouting 'Allahu Akbar' pic.twitter.com/l9GCslo8Zj
Kurz darauf kam Stuttgart dazu: Tausende feierten den Sturz Assads ausgerechnet am Weihnachtsmarkt, begleitet von islamischen Sprechchören. Politiker nannten den Ort der Demo „völlig inakzeptabel“.
Schon 2023 hatten Anti-Israel-Demonstranten den Weihnachtsmarkt in Stuttgart gestört.
Anti-Israel protesters disrupting a Christmas/New Year’s Eve event in Stuttgart, Germany.
— Visegrád 24 (@visegrad24) December 30, 2023
🇩🇪🇮🇱 pic.twitter.com/teitQ5Teb1
Und 2025 folgte der nächste Aufreger in Berlin: Am Alexanderplatz sorgte ein palästinensischer Stand mit Karten, auf denen Israel nicht existiert, für Empörung – eine symbolische Provokation mitten im Advent.
Immer aufwändigere Sicherheitsmaßnahmen
Dabei sind Europas Weihnachtsmärkte 2025 so stark gesichert wie noch nie. Aus Orten der Vorfreude wurden vielerorts Hochsicherheitszonen – weil die Bedrohung real ist. Spätestens seit Magdeburg 2024, als ein Täter mit dem Auto in die Menge raste und sechs Menschen tötete, ziehen Städte die Auflagen an und Betreiber müssen sie als Festungs-Konzepte umsetzen.
Attack on Magdeburg Christmas markets in Germany. Numerous victims and injured. pic.twitter.com/4HqZvdBzmI
— RadioGenoa (@RadioGenoa) December 20, 2024
Am Rande: Nur einen Tag nach dem Terroranschlag kreuzten neuerlich Anti-Israel-Demonstraten mit Hamas-Sympathien auf einem Weihnachtsmarkt in Deutschland auf und bedrängten die Besucher dort.
Hamas supporters harass people visiting a Christmas market in Germany just a day after the horrific terror attack against the Christmas market in Magdeburg, Germany. pic.twitter.com/LZvzDukbP7
— REAL JEW (@THEREALJEW613) December 21, 2024
Spätestens seit dem Breitscheidplatz-Attentat 2016 in Berlin – als ein IS-Täter mit einem Lkw in den Weihnachtsmarkt raste und zahlreiche Menschen tötete – gelten Christkindlmärkte europaweit als leicht angreifbare Massenorte – kurz: „Soft Targets“. 2018 zeigte Straßburg erneut die Gefahr durch Einzeltäter: Ein Islamist schoss und stach am Christkindelsmärik auf Besucher, mehrere starben, viele wurden verletzt.
Beton, Kameras und Sperrzonen – für manche Orte ist das zu teuer
Die Aufrüstung läuft seit dem Berlin-Anschlag 2016 im Turbomodus: Zufahrten werden mit Beton und Stahl blockiert – zuerst roh („Legosteine“), heute oft weihnachtlich kaschiert. In Wien stehen am Rathausplatz als „Geschenkpakete“ getarnte Sperren, in Graz sind Poller zu Stehtischen verkleidet – Schutz, der wirken soll, ohne die Idylle ganz zu zerstören. Und längst trifft es nicht nur Metropolen: Auch der ländliche Raum holt sich das Terror-Risiko in den Advent. Selbst ein vorweihnachtlicher Jahrmarkt in Lindau am Bodensee wirkt mittlerweile wie eine Festung:
Gleichzeitig wachsen Kontrollsysteme: In vielen Großstädten gibt es feste Einlassstellen, Security und Videoüberwachung, teils stichprobenartige Taschenchecks; hinzu kommt eine sichtbare Polizeipräsenz mit Anti-Terror-Einheiten und Messerverbotszonen rund um die Märkte. Kurz: Beton, Kameras, Sperrzonen – der Advent wird zur Festung.
Das alles wird teuer. Sicherheitsbudgets steigen seit Jahren rasant, in Deutschland zuletzt um rund 44 Prozent innerhalb von drei Jahren. Dresden steckt Millionen in Barrieren und Personal, Frankfurt sogar rund vier Millionen nur für Sicherheit; kleinere Orte sagen Märkte ab oder diskutieren Eintritt, weil sie die Maßnahmen nicht mehr zahlen können. Viele Besucher akzeptieren das als „notwendiges Übel“ – andere spüren den Verlust der Unbeschwertheit, wenn Weihnachtslieder zwischen Pollern und Maschinenpistolen erklingen. Europas Lichterglanz steht also noch – aber nur noch hinter Schutzwällen.
Islamistischer Terror gegen Weihnachtsmärkte
Weihnachtsmärkte gelten als „Soft Targets“: offen, dicht besucht, hoher Symbolwert. Islamistischer Terror zielt hier auf maximale Angstwirkung – mitten in der christlichen Adventzeit.
Anschläge
Stockholm (Schweden), 11.12.2010
Zwei Sprengsätze nahe Weihnachtsmarkt-Ständen. Der Attentäter stirbt, zwei Passanten verletzt. Frühwarnsignal: Auch Nordeuropa ist verwundbar.
Nantes/Dijon (Frankreich), 22.–23.12.2014
Fahrzeugangriffe in der Vorweihnachtszeit, teils mit islamistischen Parolen. Tote und Verletzte, Debatte über „Einzeltäter“ nimmt Fahrt auf.
Berlin (Deutschland), 19.12.2016 – Breitscheidplatz
IS-Täter Anis Amri rammt mit einem gestohlenen Lkw den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche. 13 Tote, Dutzende Verletzte. Größter Einschnitt für Europas Weihnachtsmarkt-Sicherheit.
Straßburg (Frankreich), 11.12.2018 – Christkindelsmärik
Islamist Chérif Chekatt greift Besucher mit Schusswaffe und Messer an. 5 Tote, 11 Verletzte. Zwei Tage Fahndung, Täter wird erschossen. Beleg für das Einzeltäter-Risiko trotz Sicherheitsring.
Magdeburg (Deutschland), 20.12.2024
Ein saudischer Täter rast mit dem Auto in die Menge; nutzt eine ungesicherte Zufahrt. Mind. 5 Tote, über 200 Verletzte. Danach europaweite „Sicherheitswende“ im Advent.
Vereitelte bzw. knapp verhinderte Terrorpläne
Ludwigshafen (Deutschland), Dez. 2016
12-Jähriger versucht Nagelbomben-Anschlag auf Weihnachtsmarkt – Bombe zündet nicht, Täter wird gefasst.
Straßburg/Marseille (Frankreich), Nov. 2016
Terrornetzwerk plant Anschlag, mutmaßlich auch auf den Straßburger Weihnachtsmarkt – Zerschlagung kurz vor der Tat.
Salzburg (Österreich), Weihnachten 2024
Ein 22-jähriger Afghane mit IS-Bezug gestand im Terrorprozess, über Anschläge auf den Salzburger Christkindlmarkt, den Hauptbahnhof oder die Festung Hohensalzburg ins Auge gefasst zu haben. Er wurde im November 2025 zu 15 Jahren Haft verurteilt; die Tat wurde verhindert.
Nordrhein-Westfalen (Deutschland), Nov. 2023
Zwei Jugendliche mit islamistischem Hintergrund planen Sprengstoffanschlag auf Synagoge und Weihnachtsmarkt – rechtzeitig gestoppt.
Kommentare