„Die Waffen sollen in der gemarterten Ukraine schweigen!”, sagte das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche zum Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten vor den Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom, bevor er den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ erteilte. Er rief außerdem dazu auf, „die Tür für Verhandlungen sowie für Gesten des Dialogs und der Begegnung zu öffnen, um zu einem gerechten und dauerhaften Frieden zu gelangen“.

Ein ähnlichen Appell richtete Franziskus auch an die Kriegsparteien im Nahen Osten. „Es sollen sich die Türen des Dialogs und des Friedens in der ganzen durch Konflikte zerrissenen Region öffnen“, forderte er sichtlich bewegt. Er erinnerte an die Lage im Gazastreifen: „Es gebe eine Waffenruhe, die Geiseln sollen freigelassen und die von Hunger und Krieg zermürbte Bevölkerung versorgt werden.“

Darüber hinaus sagte er: „Mit festem Blick auf die Krippe von Bethlehem denke ich an die christlichen Gemeinden in Israel und Palästina, insbesondere in Gaza, wo die humanitäre Lage äußerst ernst ist“.

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Papst Franziskus rief die Menschheit auf, die trennenden Mauern einzureißen

Der Papst erinnerte auch an die Menschen im Libanon, Kongo, in Syrien, Libyen, Burkina Faso, Mali, Niger und Mosambik. “Die humanitäre Krise, von der sie betroffen sind, wird hauptsächlich durch bewaffnete Konflikte und die Geißel des Terrorismus verursacht sowie durch die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels verschärft, die zum Verlust von Menschenleben und zur Flucht von Millionen führen.”

Der argentinischstämmige Franziskus ging in seinem Weihnachtssegen auch auf jene Weltregion ein, in der er aufwuchs. “Das Christkind erleuchte die politischen Verantwortlichen und alle Menschen guten Willens auf dem amerikanischen Kontinent, um in der Wahrheit und in der Gerechtigkeit so schnell wie möglich wirkungsvolle Lösungen zu finden, um die soziale Eintracht zu fördern, insbesondere auf Haiti, in Venezuela, Kolumbien und Nicaragua.”

Der traditionelle Papst-Segen „Urbi et Orbi“ (der Stadt Rom und dem Erdkreis) ist eines der bekanntesten Rituale der katholischen Kirche. Er wird zu Weihnachten und zu Ostern gespendet. Laut vatikanischem Presseamt versammelten sich am Mittwoch rund 30.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom.

Glauben Sie, dass die eindringlichen Worte von Papst Franziskus Gehör bei den Kriegstreibern dieser Welt finden werden?