Berichten zufolge arbeitete der mutmaßliche Attentäter im Maßregelvollzug in Bernburg, seinem Wohnort. Diese Einrichtung in Sachsen-Anhalt ist auf die Rehabilitation und Sicherung von Straftätern mit Suchterkrankungen spezialisiert.

Im August 2024 postete der Arzt von Magdeburg etwa auf Arabisch: „Ich versichere Ihnen: Wenn Deutschland Krieg will, werden wir ihn haben. Wenn Deutschland uns töten will, werden wir sie abschlachten, sterben oder voller Stolz ins Gefängnis gehen. Weil wir alle friedlichen Mittel ausgeschöpft haben, sind uns nur noch mehr Verbrechen seitens der Polizei, des Staatsschutzes, der Staatsanwaltschaft, der Justiz und des Innenministeriums begegnet. Frieden nützt ihnen nichts.“

NiUS/Axel Billig

Grund für die Warnungen seien weiter, so Focus, radikale Inhalte, die der Tatverdächtige auf der Plattform X veröffentlicht hatte. Dennoch schien der Mann vor dem Attentat nicht im Fokus der Sicherheitsbehörden zu stehen, obwohl Personen konkrete Drohinhalte an Polizei und Bamf herangetragen haben. Warum das so war, bleibt bislang unklar. Angesichts seiner Bekanntheit innerhalb der saudischen Exil-Community und seiner kontroversen Online-Aktivitäten stellt sich die Frage, ob hier ein Versäumnis vorliegt.

NiUS/Axel Billig

Auch berichten Welt und Spiegel von mindestens einer Person auf X, die konkrete Sachverhalte an die Polizei herangetragen haben soll, weil sie in den Postings offene und unverhohlene Drohungen sah. Warum weder die Polizei noch das soziale Medium in irgendeiner Art und Weise aktiv wurden, ist noch unklar – und wird in den kommenden Tagen geklärt werden müssen.

Kampf gegen Islamisierung

Taleb A. kam Ende der 1990er Jahre nach Deutschland. Zuvor soll er sich vom Islam losgesagt und angegeben haben, in seiner Heimat mit dem Tod bedroht zu werden. Er galt lange als prominente Figur der saudischen Exil-Community in Deutschland und sorgte vor allem durch seine Äußerungen in sozialen Medien für Aufmerksamkeit, wonach er eine Islamisierung in Deutschland beklagte und die ausbleibende Hilfe Deutschlands für saudische Oppositionelle anprangerte. Auch beschuldigte er die deutsche Polizei, den Islamismus aktiv zu fördern. Aussagen wie „Deutschland will Europa islamisieren“ und Drohungen wie „Deutschland wird den Preis zahlen müssen“ gehörten zu seinen wiederkehrenden Botschaften.

Am Abend des Anschlags, um 19:07 Uhr, veröffentlichte Taleb A. auf seinem X-Profil einen Post, in dem er offenbar den „Moment der Rache“ ankündigte. Wenige Minuten später fuhr ein Auto gezielt in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Ministerpräsident Reiner Haseloff bestätigte mindestens zwei Todesopfer, während die genaue Zahl der Verletzten und Toten zunächst unklar blieb.

Die saudi-arabische Regierung verurteilte den mutmaßlichen Anschlag scharf und sprach den Opfern und ihren Familien ihr Mitgefühl aus. Gleichzeitig berichteten Medien, dass Saudi-Arabien deutsche Behörden bereits vor Taleb A. gewarnt haben soll. Diese Warnungen basierten angeblich auf extremistischen Inhalten, die der Mann in den sozialen Medien geteilt hatte und die auf eine potenzielle Gefahr hingewiesen hätten.

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partner-Portal NiUS erschienen.

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Kommentare

  • GarbageCollector sagt:

    Weshalb stellt man sehr viele, teure Betonklötze auf, wenn man die Sicherheitszufahrt nicht mit einem z.Bspl. Fahrzeug der Polizei absichert? Hier liegt eindeutig totales Versagen der Behörden vor und sollte Konsequenzen haben. Die lasche Handhabung und Alibisicherheit durch untaugliche, nicht ausgebildete Entscheidungsträger muss ein Ende finden, schließlich geht es um Menschenleben und sinnlos eingesetztes Steuergeld. Aber wer keine Verbesserung der eigenen Sicherheit will, muss weiter wählen wie bisher.
    Mein aufrichtiges und tiefes Mitleid für die Trauerfamilien – speziell der kleine Junge bereitet mir feuchte Augen.

  • pussyriot-fotzenschleimpower-pudertanzallergie sagt:

    Es gab wieder einen kritischen Fehler auf meiner Website wegen: Michael Stürzen.berger hatte vollkommen Recht.

  • GF 99 sagt:

    Warum wird von den Mainstream Medien eine Nähe zur AFD konstruiert? Billiges Kleingeld ist das.

    29
  • Otto Schedivy🇦🇹 🇦🇹💙💙 sagt:

    Ein “Weihnachtsgeschenk” von unseren (UN)verantwortlichen Politikern🤮😡
    Wetten, dass es noch schlimmer kommen wird😱😫

    34
  • einmalhier sagt:

    2023 hatte sich jemand an das Bundesministerium für Migr. und Flüchtlinge gewendet, wurde aber an die Polizei in Berlin verwiesen, eine Antwort blieb aus. Hätte man damals…, dann wäre vielleicht…..
    Was werden sich die Hinterbliebenen jetzt denken ???
    UNFASSBAR

    38
  • Kritiker sagt:

    Immer das gleiche Bild, vorher wird ignoriert und hinterher diskutiert.

    39
    1. Bemerkung sagt:

      Nein, diesmal ist es offensichtlich anders : jetzt geht der Staat schon wissentlich gegen eigene Bürger vor, bzw. bewahrt sie (trotz Informationsvorsprung) nicht mehr vor Schaden !
      Eigentlich müßte sich ein neu zu gründendes Bürgerforum bilden, und sich SOFORT an die Vereinten Nationen wenden , um weiteres Unhel vom eigenen Volk abzuwenden. So etwas kennt man nur aus gaaaanz dunklen Zeiten….

      30
  • Otto Schedivy🇦🇹 🇦🇹💙💙 sagt:

    Wenn ich DAS schreibe, was ich mir denke, wird es niemals veröffentlicht😫😡
    Also werde ich es mir NUR denken👍💪💪🤠

    24
    1
  • Dr.Ignaz Knödelweis sagt:

    Am Ende ist die AFD schuld am Anschlag,weil der Kommentar von Alice Weidel wurde schon kritischen Hinterfragungen ausgesetzt,wie sie es denn damit meine,wenn das Ganze endlich ein Ende hätte!

    28
    1
  • Omiwetterwachs sagt:

    In den Systemmedien wird berichtet, dass der Mann AFD-Sympathisant wäre!
    Absurder geht’s nicht mehr. Ob da jemand, auf Grund der bevorstehenden Erfolge der AFD bei den Wahlen nachgeholfen hat?
    Im besten Deutschland aller Zeiten ist alles möglich.
    Auf alle Fälle seltsam, dass bereits unmittelbar nach dem Anschlag “sonderbare” Accounts aufgetaucht sind!

    43
    1. Erin sagt:

      Auf X, mit über 46.000 Followern, bekundete er seine Sympathie zur AfD und befürwortete ein gemeinsames Projekt: einer Akademie für Ex-Muslime.

      0
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      1. pussyriot-fotzenschleimpower-pudertanzallergie sagt:

        Bitte lassen sich ihre Medikamentierung wieder vom Arzt überprüfen.

  • Kurt sagt:

    Muss man schon verstehen – es müssen ja scheinbar alle Ressourcen in die Jagd nach Habek-Kritiker gesteckt werden….

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