Wie der Münchener Merkur berichtet, drehte sich die Diskussionsrunde der Bürgerversammlung vor wenigen Tagen um das Thema der Errichtung einer Wohnanlage im Ortsteil Bairawies der bayerischen Gemeinde Dietramszell. „Fast 130 Flüchtlinge auf 280 Einwohner – das macht unser Dorf kaputt“, sagte Wolfgang Köster, der Initiator einer „kleinen Initiative“ der Anwohner gegen das geplante Containerdorf. Wiederum ein anderer fragte: „Wer garantiert für die Sicherheit unserer Kinder?“

Andere Teilnehmer der Versammlung fragten, weshalb nicht andere Standorte, etwa die ehemalige Öko-Akademie in Linden, genutzt würden. In Linden sollen ebenfalls mehr als 110 Asylbewerber unterkommen; der Bezug wurde jedoch immer wieder verschoben. Die dortige Immobilie erfülle Kriterien des Brandschutzes bisher nicht. Auch andere Orte (Ferienwohnungen, Hallenbad) schieden aus verschiedenen Gründen aus. Eine weitere Person monierte die „unmenschliche Unterbringung in Kästen“ – und verlangte eine bessere Infrastruktur für die Flüchtlinge.

„Abwägen, was das kleinere Übel ist"

Bei der Veranstaltung kam auch zum Ausdruck, so der Merkur, dass dem Landrat die Hände gebunden seien – wie so oft bei Fällen von Kommunen, die immer mehr Flüchtlinge aufnehmen müssen. Das Landratsamt müsse demnach jeden Monat 100 neue Asylsuchende unterbringen. Um größere Unterkünfte im Außenbereich genehmigungsfähig zu machen, habe die bayerische Staatsregierung eine Sonderregelung geschaffen. „Die Planungshoheit der Gemeinde ist damit faktisch ausgehebelt“, so Niedermaier. Der Landrat verstehe alle Ängste und Bedenken. Man müsse jedoch abwägen, was das kleinere Übel ist. Er verwies darauf, dass es im Landkreis ein umfassendes Sicherheitskonzept gebe und es bislang kaum zu Übergriffen gekommen sei.

In Bairawies wäre zudem rund um die Uhr ein Sicherheitsdienst vor Ort. Auch in Bad Tölz und anderen Städten, so Niedermaier, seien zum Teil mehrere hundert Geflüchtete direkt neben Kindergärten und Schulen beherbergt. „Wir bemühen uns, die Asylunterkunft so zu belegen, dass es passt.“

Dieser Beitrag ist ursprünglich auf unserem Partner-Portal NIUS erschienen.