Wetter wird endlich genauer – Neuer Hightech-Satellit liefert Daten aus dem All
Mit Metop-SGA1 beginnt eine neue Generation europäischer Wettersatelliten. Der in Französisch-Guayana gestartete Satellit soll präzisere Prognosen ermöglichen – auch dank Technik aus Wien.
Akkuratere Wettervorhersagen – das soll der neue europäische Wettersatellit Metop-SGA1 ermöglichen. Der Satellit hob in der Nacht (Dienstagabend Ortszeit) an Bord einer Ariane-6-Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana ab. Sein Ziel ist eine Umlaufbahn in Erdnähe – etwa 830 Kilometer von unserem Planeten entfernt.
Auftraggeber und Wettersatelliten-Betreiber Eumetsat sprach von einem “bemerkenswert aufregenden Moment”. Der Flugkörper sei ein “Meisterwerk europäischer Technologie” – ein Teil davon stammt aus Österreich. Wie die europäische Raumfahrtbehörde Esa mitteilte, verlief der Start erfolgreich.
Wisst ihr noch, früher, als die Wettervorhersage zumindest für die nächsten 2-3 Tage stimmte?
— Katharina Münz Kátla Mortensen Katlyn S. Coen (@katharina_munz) April 13, 2025
Heute nicht einmal abends für die Nacht bzw. den nächsten Morgen.
Aufgrund der gestrigen Vorhersage (sonnig, wolkenlos, trocken) planten wir für heute eine Ausfahrt mit dem W109 - und… pic.twitter.com/OaPtgJahjd
Mehr und akkuratere Daten
Metop-SGA1 ist der erste einer neuen Generation von Wettersatelliten. Insgesamt 17 Länder und 110 Unternehmen haben mitgearbeitet, darunter auch die Wiener Weltraumfirma Beyond Gravity. Sie steuerte die Thermalisolation der Sonde bei, die rund siebeneinhalb Jahre Daten liefern soll. Außerdem zeichnet der Raumfahrtzulieferer für die Elektronik eines der zentralen Wetterdateninstrumente des Satelliten verantwortlich.
Laut Eumetsat soll der neue Satellit nicht nur mehr Daten liefern, sondern auch häufiger. Bei METImage verspricht man sich durch eine deutlich höhere Auflösung etwa sehr viel präzisere Informationen bei der Beobachtung von Wolken, Wasserdampf und Eisdecken. Die genaueren Daten zu Wolken sollen auch dabei helfen, Gewitterwolken zu erkennen.
Der neue Satellit soll laut Esa sowohl die sehr kurzfristige Wettervorhersage als auch die Vorhersage für bis zu zwölf Tage verbessern. Schon die erste Generation Metop-Satelliten hatte die Fehlerquote in der Wettervorhersage laut Eumetsat erheblich gesenkt.
Bis Metop-SGA1 die ersten Daten liefert, dürfte es aber noch eine Weile dauern. Rund ein Jahr ist dafür vorgesehen, den Flugkörper richtig einzustellen, die Instrumente aufeinander abzustimmen und den Satelliten operationell werden zu lassen. Insgesamt 7,5 Jahre soll er im Einsatz sein.
🚀 Mission success for flight #VA264!
— Arianespace (@Arianespace) August 13, 2025
On August 12, 2025 at 10:41 p.m. Kourou local time (01:41 a.m. UTC, 3:41 a.m. CEST, on August 13), #Ariane6 placed #MetopSGA1 into a sun-synchronous orbit for @Eumetsat, reaffirming Europe's commitment to Earth observation- (1/3) pic.twitter.com/cAZyNjR2Es
Was macht Metop-SGA1 gegenüber anderen Wettersatelliten aus?
Erst vor wenigen Wochen war ein weiterer europäischer Wettersatellit ins All geflogen, der die Vorhersage verbessern soll – besonders mit Blick auf Extremwetterereignisse wie Sturzfluten und Wirbelstürme: MTG-S1. Die MTG-Satelliten sind geostationär. Das bedeutet, dass sie sich von der Erde aus gesehen immer am gleichen Punkt über dem Äquator befinden. Und das in enormer Höhe: MTG-S1 fliegt in etwa 36.000 Kilometern Höhe.
Die Metop-SGA1 hingegen ist viel näher an der Erde. Auf der polaren Umlaufbahn sieht er auch die wichtigen Polregionen, was für geostationäre Satelliten schwierig ist. Während die MTG-Reihe nur einen Ausschnitt der Erde abbildet, schaut sich Metop-SGA1 bei seinem Flug um die Erde den gesamten Planeten an.
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