Hintergrund: Diabetische Haustiere brauchen meist zweimal täglich Insulin-Spritzen – ein enormer Aufwand. „Viele Tiere werden innerhalb eines Jahres nach der Diagnose eingeschläfert“, sagt Studienleiterin Dr. Chen Gilor, Tierärztin an der Universität Florida. Die Idee der neuen Methode beschreibt sie so: „Man setzt die Kapsel unter die Haut ein, 6 Monate später hat die Katze abgenommen. Es ist wie Magie.“

Vor allem übergewichtige und zuckerkranke Katzen sollen profitieren. Behandlungen sind teuer, zeitaufwendig und für viele Besitzer belastend. „Für viele Menschen dreht sich die Zuneigung zu ihrem Haustier hauptsächlich ums Futter“, erklärt Dr. Maryanne Murphy, Tierernährungswissenschaftlerin an der Universität von Tennessee. Doch Diätfutter allein bringt oft nicht den gewünschten Erfolg. Manche Tierärzte setzen deshalb bereits GLP-1-Mittel für Menschen bei Katzen ein. Diese sind meist teuer, nicht immer ein vollständiger Insulin-Ersatz und mit möglichen Nebenwirkungen verbunden.

Preis bei rund 100 Dollar im Monat

GLP-1-Medikamente ahmen das Hormon GLP-1 nach: Sie regen die Insulinproduktion an, verlangsamen die Verdauung und fördern das Sättigungsgefühl. Kleine Studien deuten darauf hin, dass sie auch bei Haustieren Appetit zügeln, Blutzucker verbessern und Gewicht senken können – allerdings mit Nebenwirkungen wie Erbrechen. „Ich sehe klare Vorteile“, sagt Veterinärphysiologe Dr. Thomas Lutz von der Universität Zürich.

In Okavas Studie „MEOW-1“ kommen Implantate mit dem Wirkstoff Exenatid zum Einsatz, mindestens 50 übergewichtige Katzen sollen teilnehmen. CEO Michael Klotsman betont: „Wir sind überzeugt, dass Übergewicht die mit Abstand größte präventive Herausforderung in der Veterinärmedizin darstellt.“ Der anvisierte Preis liegt bei rund 100 Dollar pro Monat.

Dr. Murphy bleibt skeptisch: „Ich glaube nicht, dass es eine einfache, schnelle Lösung wäre, bei der man einfach das Medikament gibt und sich um nichts weiter kümmern muss.“ Im Sommer sollen erste Ergebnisse zeigen, ob aus dicken Stubentigern tatsächlich schlanke „Ozemcats“ werden.