Der Österreicher mit Wohnsitz in Kroatien, der wegen Mordes an seinen drei Kindern angeklagt war, ist am Dienstag schuldig gesprochen worden. Das Landesgericht in Zagreb verurteilte Harald Kopitz zu 50 Jahren Haft. Der Mann hat sich zuvor schuldig bekannt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Kurz vor der Gräueltat hatte sich Kopitz über die sozialen Medien verabschiedet. Er erklärte dort, dass seine Freundin ihn verlassen habe, weil seine Ex-Frau schlecht zu ihr gewesen sei, und dass ihm das Geld ausgegangen sei. Dadurch wurde die Polizei alarmiert. Mitten in der Nacht entdeckten die Beamten den Mann in benommenem Zustand in seiner Dachgeschoßwohnung gemeinsam mit den leblosen Kindern. Kopitz hatte versucht, sich selbst zu töten.

Die Abschiedsbotschaft

Kein Interesse, Haft in Österreich zu verbüßen

Der Prozess begann am Dienstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Nach lediglich zwei Stunden gab es den Schuldspruch, berichtete die Nachrichtenagentur HINA. Das Urteil wurde öffentlich verkündet. Für jeden einzelnen Mord wurde der Österreicher zu 27 Jahren Haft verurteilt, die zu der höchstmöglichen Strafe von 50 Jahren zusammengerechnet wurden, hieß es.

Der Anwalt des Angeklagten kündigte Berufung an, berichtete das Internetportal “24 Sata”. Der verurteilte Vater äußerte keinen Wunsch, seine Strafe nach Rechtskräftigkeit des Urteils in Österreich zu verbüßen, wurde berichtet.

Ein Sohn (4), zwei Zwillinge (7)

Der Mann tötete laut Polizei und Anklage seine Kinder – einen vierjährigen Sohn und die beiden siebenjährigen Zwillinge – in seiner Wohnung in Zagreb, anschließend versuchte er, sich das Leben zu nehmen. Er war von der Mutter der gemeinsamen Kinder geschieden, die Geschwister hatten das Wochenende bei ihm verbracht.

Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Mann die Kinder zuerst mit Medikamenten betäubt und dann erwürgt hat. Laut Nachrichtenportal “Index” hatte er die Beruhigungstabletten im warmen Kakao aufgelöst.

Ein erfahrener Finanzberater

Gemäß Index.hr war Harald Kopitz ein erfahrener Finanzberater ist, der sein Studium an der Donau-Universität Krems mit einem Master of Business Administration (MBA) abgeschlossen hat und in einigen führenden österreichischen Leasingunternehmen gearbeitet hat, auch in Führungspositionen bei der Robert Bosch AG und Alcatel AG.

Ein Bild aus besseren TagenHarald Kopitz/Facebook

In den Ermittlungen behauptete Kopitz, dass er in der Ermordung seiner Kinder und im Selbstmord “den einzigen Ausweg” gesehen habe, nachdem ihm wegen finanzieller Schwierigkeiten drohte, die Mietwohnung zu verlieren, berichtete das Nachrichtenportal “Telegram”.

Richterin: "Als Mutter und Richterin für mich unbegreiflich"

Bei der Verkündung des Urteils, das dem Wiener gedolmetscht wurde, betonte die Richterin, dass er die Tat auf sehr heimtückische Art und Weise begangen habe. “Sie haben drei kleine Personen am Anfang ihres Lebens getötet und ihnen die Zukunft genommen”, sagte sie. Die Kinder hätten ihm als Vater unendlich vertraut. Indem er die Medikamente in den Kakao mischte, den sie immer vor dem Schlafengehen tranken, habe er dieses Vertrauen vollkommen missbraucht.

“Ohne Geld zu bleiben kann kein Grund dafür sein, drei jungen Menschen das Leben zu nehmen”, sagte die Richterin. Sein Abschiedsbrief, den er auf dem Tisch neben einer sehr teuren Flasche Sekt hinterlassen habe, sei ein Beweis dafür, dass ihm die materiellen Werte wichtiger seien als das Leben von Kindern, fügte sie hinzu. “Als Mutter und Richterin ist es für mich unbegreiflich, dass Sie in einem Moment, wo Sie nicht mehr leben wollten, weil Sie ohne materielle Dinge geblieben sind, Ihren Kindern das Leben genommen haben”, so die Richterin. Sie betonte, dass nur die Höchststrafe von 50 Jahren für seine Straftat angemessen sei.