Wienerin ist sauer: Laufveranstalter prellte hunderte Kunden
Ende August hätte in Wien eigentlich der “Color Obstacle Rush” stattfinden sollen – ein kunterbuntes Laufevent, für das kräftig geworben worden ist. Doch mit einer eigenartigen Begründung wurde der Termin kurzfristig abgesagt. Seither warten Hunderte Menschen vergeblich darauf, dass sie ihr Geld rückerstattet bekommen. Auch eine exxpress-Leserin ist betroffen …
Eine exxpress-Leserin aus Wien ist sauer. Der Grund: Sie hat für sich und ihre Schwester zwei Tickets für den “Color Obstacle Rush” in Wien gekauft, der für den 31. August in der Galopprennbahn Freudenau geplant war. Kostenpunkt: 50 Euro pro Karte, in Summe also 100 Euro.
Im Internet wurde das Event kräftig beworben: “Der Color Obstacle Rush ist eine einzigartige Veranstaltung, die den Spaß eines farbenfrohen Runs, den Nervenkitzel eines Hindernisparcours und die Atmosphäre eines Musikfestivals vereint.”
Doch kurz bevor der Lauf hätte stattfinden sollen, hat sie ein Mail erhalten, wonach der Termin auf unbestimmte Zeit verschoben werden muss. Die eigenartige Begründung: “Der von der VE Volkslauf Events GmbH genutzte Zahlungsdienstleister hat eine unvorhergesehene 120-tägige Verzögerung für die Auszahlung von Ticketverkäufen festgelegt. Aufgrund dieser Entscheidung des Zahlungsdienstleisters fehlen uns die finanziellen Mittel für die Veranstaltungsorganisation.” Man sei sich den Unannehmlichkeiten bewusst, heißt es weiter in dem Schreiben, bei Rückfragen solle man sich an den Kundendienst wenden. Seither herrscht Funkstille.
“Ich habe den Veranstalter schriftlich kontaktiert und gebeten, mir das Geld für das Ticket zurückzuerstatten”, schildert die Wienerin dem exxpress, doch eine Antwort habe sie seither nicht erhalten. Und sie ist nicht alleine: Der Veranstalter VE Volkslauf Events GmbH hatte nämlich neben dem Event in Wien auch einen Termin am 7. September in Berlin geplant – auch hier wurde der Termin auf unbestimmte Zeit verschoben.
Trotz "Verschiebung" wurden noch Tickets zum Kauf angeboten
Im Internet wird auf verschiedenen Seiten mittlerweile vor dem “unseriösen Veranstalter” gewarnt. Demach dürfte die Zahl der Betroffenen dreistellig sein. Gerüchte über eine mögliche Insolvenz machen bereits die Runde. Dass der Lauf tatsächlich noch stattfindet, glaubt die Wienern mittlerweile nicht mehr, sie hat auch schon die Hoffnung aufgegeben, dass sie ihr Geld für die Tickets jemals wiedersehen wird. Daher möchte sie im exxpress jetzt andere Menschen davor warnen, dass sie ebenfalls in die Falle tappen. Auch weil noch Termine in Frankfurt, Gelsenkirchen, Braunschweig und Nürnberg geplant sind. Kurios: An dem Tag, an dem das Event offiziell verschoben worden ist, konnten immer noch Tickets für die Veranstaltung gekauft werden.
Das Europäische Verbraucherzentrum Österreich rät daher Betroffenen jetzt, ein Verfahren für geringfügige Forderungen der EU (europäisches Bagatellverfahren) zu starten. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
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