„Wir kaufen europäisch“: Italien startet Kampagne als Reaktion auf US-Zölle
Mit einer neuen Initiative ruft der italienische Verbraucherschutzverband zum Kauf europäischer Produkte auf. Ziel ist es, Industrie und Arbeitsplätze in Europa zu stärken – und die Folgen von US-Zöllen und Dollar-Abwertung abzufedern.
“Wir kaufen europäisch” lautet der Slogan der neuen Kampagne des italienischen Verbraucherschutzverbands “Movimento Consumatori”, die am heutigen Freitag startet. Ziel ist es, die Binnennachfrage zu stärken, um auf die von den USA verhängten Zölle zu reagieren.
Zölle werden europäischen Export treffen
“Die Zölle werden den europäischen Export treffen – mit Auswirkungen auf die Gewinnspannen der Unternehmen, auf die Beschäftigung und auf die Löhne, die in Italien ohnehin schon zu den niedrigsten in Europa gehören”, erklärte Gustavo Ghidini, Präsident des Verbands, den er 1985 gegründet hat, gegenüber der Mailänder Tageszeitung “Corriere della Sera” (Freitagsausgabe).
Beitrag zur Stärkung der europäischen Wirtschaft
Die Kampagne sei keine demagogische Aktion gegen die USA: Sie sei als Beitrag zur Stärkung der europäischen Wirtschaft gedacht. Die Bürgerinnen und Bürger werden dazu aufgerufen, Produkte mit dem Label ‘Made in Europe’ zu bevorzugen, um Industrie und Arbeitsplätze in Europa zu unterstützen.
“Der Verbraucher und der Arbeitnehmer sind ein und dieselbe Person. Die europäische Produktion zu schützen, bedeutet, die Gesellschaft als Ganzes zu schützen”, so Ghidini.
Der italienische Industriellenverband Confindustria rechnet wegen der US-Zölle mit einem Exportrückgang um 22,6 Mrd. Euro pro Jahr. Besonders problematisch sei laut dem Verband, dass zu den Zöllen auch noch die Abwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro hinzukommt – ein Rückgang von 12 bis 13 Prozent seit Jahresbeginn, der sich längerfristig auf bis zu 20 Prozent ausweiten könnte.
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