In die Betroffenheit und Fassungslosigkeit über den Terroranschlag in Villach mischt sich Wut auf die Politik. Viele Kärntner kritisieren die verfehlte Asylpolitik und den unverhältnismäßigen Polizeieinsatz bei Verkehrskontrollen. Sie fordern mehr Schutz vor gewaltbereiten Islamisten, doch dafür habe die Polizei offenbar keine Zeit, so die Kritik. Gleichzeitig erinnern sich viele noch an die umstrittenen Corona-Kontrollen der Polizei während der Pandemie. Jetzt suchen immer mehr Menschen Waffengeschäfte auf.

Kärnten trauert. Ein Syrer (23) hat am Sonntag einen Bub (14) getötet fünf Personen teils schwer verletzt.APA/GERT EGGENBERGER

„In der Corona-Zeit musste die Polizei sinnlose Tests durchführen“

Ein Kärntner kritisiert gegenüber dem exxpress: „In der Corona-Zeit musste die Polizei sogar auf Privatgrundstücken kontrollieren, ob Corona-Infizierte tatsächlich zu Hause bleiben. Wer damals einen Schnupfen hatte, musste daheim bleiben. Die Polizei musste sinnlose Tests durchführen.“

Auch in höheren Polizeikreisen habe es Kritik an dieser Praxis gegeben. „Schließlich sind die Polizisten ja dazu da, den Menschen zu helfen und nicht, sie zu gängeln. Aber keiner wollte sich öffentlich dazu äußern, weil er seinen Job nicht verlieren wollte. Doch die Unzufriedenheit war sehr groß.“

Die Bevölkerung vermisst die Polizei dort, wo man sie braucht

Doch die Kritik geht noch weiter: Selbst geringfügige Verkehrsverstöße würden bestraft, meint ein Kärntner, der unweit von Villach wohnt, etwa wenn man im Kreisverkehr beim Abbiegen nicht blinkt. Permanent würden in der Innenstadt die Kurzparkzonen kontrolliert. „Das bringt dem Staat Geld, aber eigentlich werden die Polizisten für andere Aufgaben gebraucht. Die Bevölkerung vermisst die Polizeipräsenz an anderer Stelle.“

Ebenso dürften Polizisten Asylwerber nicht kritisieren und müssten ständig fürchten, wegen Rassismus angeklagt zu werden.

„Jetzt steht die Polizei an jeder Ecke – aber wo war sie vorher“, fragt eine VillacherinAPA/DOKU-NÖ

„Die gehören eingesperrt in ihre Asylheime“

Ähnlich sieht das eine Villacherin, die gegenüber oe24 deutliche Worte findet: „Jetzt auf einmal sieht man die Polizei an jeder Ecke stehen. Davor haben sie sich um nichts gschissen. Überall haben sie dich aufgehalten, wenn du 20 km/h zu schnell gefahren bist. Die hätten schauen sollen, was im Internet abgeht mit den ganzen Ausländern.“ Dort hätte die Polizei genug zu tun gehabt: „Denen gehört das Internet abgedreht und das Handy abgenommen. Die gehören eingesperrt in ihre Asylheime. Es ist kein Krieg mehr in Syrien. Die sollen ihre Koffer packen und sich schleichen.“

Dass Islamisten ganz einfach die eigenen Kinder töten, schockiert die Menschen.APA/APA

„Für mich ist nichts mehr so, wie es war“

Die Frau erwartet sich, „dass die Asylpolitik geändert gehört, dass die Grenzen geschlossen werden sollen, dass unser Land geschützt ist, dass unsere Kinder sicher sind.“ Stattdessen kämen diese „Dreckspartisanen und morden unsere Kinder“. Mit den Tränen kämpfend bekennt sie: „Für mich ist das Leben mit dem heutigen Tag einfach anders. Für mich ist nichts mehr so, wie es war. Für mich ist es einfach eine Katastrophe.“

„Ich bin voll dafür“ – Zuspruch für Bürgerwehr

Die von Sicherheitsexperte Manfred Berger ins Gespräch gebrachte Bürgerwehr in Villach – der eXXpress berichtete – befürwortet die Villacherin ausdrücklich: „Ich bin voll dafür.“ Zwar werde Villach nicht mehr das sein, was es einmal war – aber: „damit Villach einfach sicherer wird.“

Wut auf etablierte Parteien wächst

Sie habe sich mittlerweile selbst abgesichert: „Ich habe mich im Waffengeschäft abgesichert. Ich habe beschlossen, meine Familie so gut wie möglich zu schützen.“

Auch andere Frauen würden sich zunehmend bewaffnen: „Jeder ist fertig und hat sich mit Waffen bestückt. Wir lassen uns das sicher nicht gefallen.“ Und: „Ich bin sicherlich nicht die einzige Villacherin, die so denkt.“

Die Wut auf die etablierten Parteien wächst. Ein Kärntner meint gegenüber dem eXXpress: „Die Roten, aber auch die Schwarzen verhindern Abschiebungen. Solange sie die Blauen von der Macht fernhalten, wird sich nichts ändern.“