In Salzburg-Maxglan sorgt die Postzustellung in diesem Sommer für massiven Ärger. Anwohner der Siezenheimer Straße berichten, dass ganze fünf Wochen lang überhaupt keine Post angekommen sei – weder Briefe noch Werbung. Erst in der Vorwoche landete wieder eine Sendung im Briefkasten: eine Rechnung der Stadt Salzburg, datiert auf den 20. Juli. Das Problem: Die Zahlungsfrist bis 15. August war längst abgelaufen.

Vergebliche Anrufe, keine Antworten

Die Betroffenen schildern, dass beim Verteilerzentrum Wals niemand ans Telefon gehe. Zwar könne man eine Nachricht hinterlassen, ein Rückruf erfolge jedoch nicht. Auch das offizielle Kontaktformular auf der Homepage der Post sorge für Frust: Dort stünden nur vorgegebene Auswahlmöglichkeiten – keine passe auf die Probleme der Maxglaner Anwohner.

Post verweist auf Sommervertretung

Auf Nachfrage der Salzburger Nachrichten erklärten die Pressesprecher der Post in Wien, dass in diesem Zustellbereich über den Sommer ein „Sommerpostler“ im Einsatz gewesen sei. Der eigentliche Stammzusteller sei allerdings schon seit zwei Wochen wieder zurück und erledige seine Arbeit wie gewohnt. Wörtlich heißt es:
„Der Kollege gilt als sehr zuverlässig und wir haben hier auch sonst keinerlei Beschwerden zu verzeichnen. Nichtsdestotrotz nehmen wir diese Anfrage sehr ernst und werden in der nächsten Zeit zusätzliche Kontrollen bei der Zustellung an dieser Adresse durchführen.“

Briefe werden immer seltener

Die Post sieht in der Maxglaner Beschwerde aber auch ein grundsätzliches Problem: Die Anzahl der Briefsendungen sei seit Jahren rückläufig. Der Sprecher erklärt:
„Die Menschen in Österreich verschicken und erhalten immer weniger Briefe. Seit 2010 hat sich die Anzahl der Briefsendungen um über 50 Prozent reduziert, mit weiterhin sinkender Tendenz.“

Das führe bei manchen Kunden zum falschen Eindruck, die Post komme ihrer Zustellpflicht nicht nach. Tatsächlich seien die Mitarbeiter täglich im Einsatz. Doch für einzelne Haushalte gebe es schlicht nicht jeden Tag Briefe. Der Sprecher präzisiert:
„Im Schnitt erhalten Haushalte und Unternehmen z. B. nur noch alle drei Wochen einen Premium-Brief, im Sommer, aufgrund der Urlaubszeit von Unternehmen und Behörden, sogar nur alle vier Wochen.“

Vertrauensfrage für die Post

Für die Bewohner von Maxglan bleibt dennoch die Frage, wie eine wochenlange Sendungspause zustande kommen konnte – zumal es im Fall der verspäteten Rechnung um bares Geld ging. Der Ärger ist groß, das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Zustellung angeschlagen.