Das Jahr neigt sich dem Ende zu und von allen (Web-)Seiten prasseln Jahresrückblicke auf die User ein. Auch die Österreichische Post AG lässt es sich nicht nehmen, ihre Kunden auf eine Reise durch 2024 mitzunehmen. So gibt es auf Instagram und Facebook einen spannenden Jahresrückblick, versehen mit der Aufforderung: „Schau dir an, was wir hier dieses Jahr #zusammenbringen konnten.”

Bunte Collagen zu Themen wie „Eure Herz-Postings” – hier konnten Taylor Swift und ‚Postler Helmut mit Hund’ die meisten Herz-Emojis gewinnen – sowie das Ranking „Dinge, die ein Dislike für dich waren” wurden von der Post erstellt. Hier rangiert auf Platz drei ‚Unser Regenbogen-Logo aber das interessiert hier keinen.’ Gleich dahinter auf Platz vier wird fröhlich ‚Warum der echte Drache rosa ist.’ angeführt.

Jahresrückblick der Österreichischen Post AGFacebook/Österreichische Post AG

Abgesehen von der bunten Kleinkindwelt, in die man auf dem Postkanal gestolpert ist, sollte es die Österreichische Post AG schon interessieren, dass ihre Kunden dem Regenbogen-Logo (siehe Foto) wenig Begeisterung entgegenbringen. Hinter dem Dislike steht zum Großteil keine Ablehnung homosexueller Mitmenschen, sondern der Wokeness-Zwangsbeglückung, von der der durchschnittliche Österreicher dank Dauerpräsenz genug hat.

Das Post-Logo in Regenbogenfarben.Facebook/Österreichische Post AG

Doch nicht nur die Post-Kunden werden zur Wokeness gemahnt, auch die Mitarbeiter sind aufgefordert, wachsam zu sein. Daher gab es im Sinne der Diversität einen eigenen Truck für die Post-Mitarbeiter auf der heurigen Vienna Pride. „Wir sind gelb. Wir sind grün. Wir sind bunt. Mit rund 120 Postler*innen sind wir heute das erste Mal mit einem Truck auf der Vienna Pride. Mich freut es besonders, dass wir damit als Österreichische Post AG gemeinsam ein starkes Zeichen für Vielfalt, Respekt und Toleranz setzen”, schrieb der CEO der Post AG Walter Oblin auf Linkedin dazu.

„Diversität ist in den letzten Jahren ein wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenskultur geworden. Danke an alle Kolleg*innen, die in einem großen Diversitätsnetzwerk daran arbeiten, die Post noch weltoffener und bunter zu machen!”, so Oblin.

Linkedin.com/Walter Oblin/Linkedin

Die Arbeit der Postler im großen Diversitätsnetzwerk um die Post weltoffener und bunter zu machen, funktioniert offensichtlich reibungslos, doch wie sieht es mit der eigentlichen Arbeit der Post aus? Die besteht nämlich im Transport von Briefen und Paketen, und in diesem Arbeitsbereich hat sich die Österreichische Post laut dem aktuellen Ranking des Weltpostvereins sehr verschlechtert.

Post steht zu 51 Prozent im Eigentum der Republik

War Österreich im Jahr 2020 noch im Ranking „Beste Post der Welt” auf dem zweiten Platz zu finden, hielt unser Land 2022 und 2023 den dritten Platz. 2024 ist Österreich allerdings nicht mehr in den Top Fünf zu finden. Heuer teilt sich erstmals Deutschland den ersten Platz mit dem traditionellen Sieger Schweiz. Platz zwei belegt Japan vor den USA, Frankreich und Niederlande folgen auf den Platzen vier und fünf. Statt dem Einmahnen eines wachsamen Bewusstseins für Rassismus und Geschlechtsidentitäten wäre somit der Fokus wieder auf die Logistik zu stellen.

Doch wem gehört die woke Post eigentlich? Zu 51 Prozent steht die Österreichische Post AG im Eigentum der Republik Österreich. 49 Prozent der Aktien werden an der Börse gehandelt. Die Eigentümerrechte werden vom Bundesministerium für Finanzen im Wege der Österreichischen Beteiligungs AG ( ÖBAG ) wahrgenommen. Oberste Postbehörde ist der Bundesminister für Finanzen. Zur ÖBAG gehören neben der Post unter anderem noch die Telekom Austria AG, Casinos Austria sowie die APK Pensionskasse AG.

Vielleicht nimmt sich die Post AG das aktuelle Ranking zu Herzen und besinnt sich als Unternehmen, das zur Mehrheit im Eigentum der Republik steht, wieder auf ihre eigentliche Aufgabe, nämlich jene als Logistik- und Postdienstleisterin.