Wut-Brief: Eltern und Lehrer wollen für 14 Tage ins Distance Learning
Der bundesweite Lockdown in Österreich ist seit Mitternacht offiziell in Kraft getreten. Doch die Schulen bleiben weiterhin offen. Sehr zum Unmut von Wissenschaftlern, Ärzten und Eltern, die allesamt nun einen offenen Brief an Bildungsminister Heinz Faßmann geschrieben haben. Sie fordern, dass die Schüler für 14 Tage ins Distance Learning wechseln.
Die Nerven liegen blank – auch bei den Eltern und Lehrern. Zwar gilt seit heute Mitternacht der bundesweite Lockdown. Die Schulen sind davon allerdings ausgenommen. Mit Masken-und Coronatestpflicht findet so der reguläre Unterricht statt. Laut vorläufigen Zahlen sind 70 Prozent der Kinder in Österreich am ersten Tag in der Schule gewesen. Die Situation an den Schulen sorgt allerdings für Ärger. So wollen Direktoren und Lehrervertreter die Möglichkeit bekommen, selbst zu entscheiden, ob sie ins Distance Learning gehen wollen oder nicht. Bundeskanzler Alexander Schallenberg, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und Bildungsminister Heinz Faßmann wird in einem offenen Brief nun zum Handeln aufgefordert.
Vor 2,5 Monaten habe ich einen offenen Brief an Faßmann und co geschrieben, um Sicherheit für Schulen und Schüler:innen zu fordern. Unsere Forderungen wurden ignoriert. Jetzt ist die Situation an Schulen außer Kontrolle. Deshalb gibt es heute wieder einen offenen Brief. (1/2)
— Mati Randow (@MatiRandow) November 22, 2021
Zusammen mit über 100 Schulsprecher:innen, Wissenschaftler:innen, Ärzt:innen, Lehrer:innen und Eltern fordern wir, Kinder endlich zu schützen und ua. für 14 Tage ins Distance Learning zu wechseln. Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen! Hier der Brief: (2/2) pic.twitter.com/q1iLCeJC6m
— Mati Randow (@MatiRandow) November 22, 2021
100 Schulsprecher, Wissenschaftler, Ärzte sowie Lehrer und Eltern forderten “Distance Learning” für alle. “Es wäre dringend notwendig gewesen, die Schulen zu einem sicheren Ort zu machen, um in weiterer Folge erneutes Distance Learning verhindern zu können. Das ist nicht passiert. Im Gegenteil: Von vornherein war klar, dass die von Ihnen gesetzten Maßnahmen nicht ausreichen würden,” wurde in diesem Brief kritisiert. Das Konzept der offenen Schulen werde den Gegebenheiten nicht gerecht. Weiter heißt es: “Die Entscheidung darüber, ob ein Kind weiter in die Schule geht, wird jetzt feig den Eltern und Schülern abgeschoben.
Sie fordern neben Distance Learning für zwei Wochen zur Unterbrechung der Infektionsketten auch Betreuung an den Schulen für all jene, die sie brauchen. Darüber hinaus soll es Sonderbetreuungszeiten für alle Eltern geben, um so viele wie Schüler wie möglich zuhause behalten zu können. Außerdem soll es einen flächendeckenden Ausbau der PCR-Tests an Schulen geben. Die Schülervertreter erinnern daran, dass sich laut AGES in Österreich insgesamt rund 120.000 Pflichtschüler mit Covid angesteckt haben. 52% dieser Infektionen haben seit Schulbeginn stattgefunden.
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