2012 sollen die Verdächtigen an der gewaltsamen Niederschlagung einer Demonstration in einem Stadtteil von Damaskus beteiligt gewesen sein, bei der mindestens sechs Menschen starben. Die deutsche Bundesanwaltschaft wirft den fünf in Deutschland festgenommenen Beschuldigten die Tötung und versuchte Tötung von Zivilisten als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vor. Außerdem wird vier Beschuldigten Folter vorgeworfen, ein weiterer dringender Tatverdacht besteht wegen Freiheitsberaubung mit Todesfolge sowie Kriegsverbrechen gegen das Eigentum. Es handelt sich demnach um einen syrischen Staatsbürger sowie vier staatenlose Palästinenser.

Bei den in Schweden festgenommenen drei Personen handelt es sich wiederum um schwedische Staatsangehörige, teilte Ulrika Bentelius Egelrud, Staatsanwältin und Leiterin der Ermittlungen, am Dienstag mit. Sie sollen 2012 in Syrien schwere Verstöße gegen das Völkerrecht begangen haben. Nähere Angaben zu den Vorwürfen gegen diese drei Personen machte sie nicht.

Verdächtige gehören zur Miliz "Free Palestine Movement"

Die Miliz Free Palestine Movement (FPM), der alle in Deutschland und Schweden Festgenommenen zugerechnet werden, soll ab 2011 im überwiegend von Palästinensern bewohnten Stadtteil Al-Yarmouk in Damaskus die Kontrolle ausgeübt haben. Neben der Niederschlagung der Demonstration sollen mehrere Beschuldigte dort wiederholt Zivilisten massiv körperlich misshandelt und Festnahmen veranlasst haben.

Dabei soll der Beschuldigte Mahmoud A. 2013 nach Angaben der Bundesanwaltschaft drei Menschen festgenommen haben, die kurz danach bei einer geplanten Massenexekution von mindestens 41 Zivilisten hingerichtet wurden.